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Der geschäftliche Wandel sollte sich beim Kauftipp Bilfinger langfristig bezahlt machen
30.09.2023 | Money Mail Nr. 116/2023Bei der Auswahl der diesmaligen Neuempfehlung haben wir ein Auge zugedrückt. Damit ist gemeint, dass wir auf die Existenz eines überzeugenden Chartbildes als sonst übliche Vorbedingung für einen Kauf-Tipp verzichtet haben. Und um ehrlich zu sein, rechnen wir bei unseren neuen Mitfavoriten nicht unbedingt mit schnellen Kursgewinnen. Vielmehr ist einzukalkulieren, dass sich die Notiz solange schwer tut, bis sich die derzeit vorherrschenden Konjunktursorgen wieder verflüchtigt haben.
Dennoch stellen wir die Aktien von Bilfinger SE, um die es geht, jetzt schon als zumindest längerfristig gesehen aussichtsreiches Investment vor. Und dafür gibt es aus unserer Sicht auch mehrere gute Gründe, die wir nachfolgend darlegen. Als ein wichtiger Pluspunkt ist bereits der geschäftliche Wandel dieser Gesellschaft aus Mannheim zu sehen, die früher als klassicher Baukonzern einzustufen war.
Doch heutzutage stuft sich Bilfinger selbst als einen international agierenden Industriedienstleister für die Prozessindustrie ein. Ziel der Konzerntätigkeit ist es demnach, die Effizienz und Nachhaltigkeit von Kunden aus der Prozessindustrie zu steigern und sich hierfür als Partner Nummer 1 im Markt zu etablieren. Dabei deckt das umfassende Leistungsportfolio von Bilfinger die gesamte Wertschöpfungskette von Consulting, Engineering, Fertigung, Montage und Instandhaltung über die Erweiterung und Generalrevision von Anlagen bis hin zu digitalen Anwendungen ab.
Das Unternehmen erbringt seine Leistungen in zwei Geschäftsbereichen: Engineering & Maintenance und Technologies. Bilfinger ist dabei überwiegend in Europa, in Nordamerika und im Mittleren Osten aktiv. Die Kunden aus der Prozessindustrie kommen aus den Bereichen Energie, Chemie & Petrochemie, Pharma & Biopharma sowie Öl & Gas. Mit über 30.000 Mitarbeitenden erwirtschaftete man im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 4,3 Mrd. Euro Um die eigenen Ziele zu erreichen, hat der Vorstand zwei strategische Stoßrichtungen identifiziert: die Neupositionierung als führendes Unternehmen in der Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit und die operative Exzellenz, welche die Leistungsfähigkeit der Organisation verbessern soll.
Als Unternehmen, das sich auf Investitionsgüter spezialisiert hat, setzt Bilfinger laut Baader Bank auf das Streben nach Nachhaltigkeit, das sich vor allem auf die Energieeffizienz bezieht. Wie es von Seiten des zuvor erwähnten Finanzdienstleisters weiter heißt, finden auf den beackerten Märkten derzeit robuste Investitions- und Wartungsaktivitäten statt. Der Investment Case dreht sich dabei aus Sicht der zuständigen Analysten um das Bestreben von Bilfinger, nicht nur weiteres Wachstum zu erzielen, sondern dieses auch in eine überzeugende Kapitalrendite umzuwandeln.
Der Geschäftsplan sieht vor, die Umsätze von 2022 bis 2027 im Schnitt um 4% - 5% p.a. zu steigern. Das heißt, man peilt ein Wachstum von 2% - 3% über dem des Marktes allgemein an. Zudem soll mit Hilfe eines Effizienzprogramms, operativer Exzellenz und einer geschickten Positionierung versucht werden, die Profitabilität zu verbessern. So lautet in Sachen Ebita- Marge die Zielvorgabe, diese von 3,2% in 2022 bis 2024 auf mehr als 5% zu verbessern und in den Jahren 2025 bis 2027 sollen daraus dann 6% - 7% werden.
Ein zentraler Aspekt der Strategie von Bilfinger ist die Cash Conversion (freier Cashflow/EBITA), die bis 2024 auf über 70% steigen und auch die Dividenden erhöhen sowie zur Wachstumsfinanzierung beitragen soll. Damit das gelingt, besteht die Aufgabe allerdings in einer erfolgreichen Umsetzung der Zielvorgaben, was laut Baader Bank in einer traditionell umkämpften Branche eine Herausforderung darstellt. Doch man hofft, dass die Aktionäre, zu denen auch die schwedische Investmentfirma Cevian (Anteil von 29%) gehört, ein Auge auf das profitable Wachstum werfen.
Analysten sehen bei dem SDax-Mitglied im Schnitt den Gewinn je Aktie von 2022 bis 2026 von 0,71 Euro auf 5,76 Euro steigen. Das heißt, wir sprechen am Ende des genannten Zeitraums von einem sehr niedrigen KGV von unter sechs. Bei der Ausschüttung rechnen Analysten im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg von 1,30 Euro auf 2,88 Euro je Anteilsschein. Geht diese Prognose auf, würde sich dieser Titel auch immer mehr zu einem echten Dividendenbringer mausern.
Die Tatsache, dass die Baader Bank und die Deutsche Bank hier mit Kurszielen von 42,00 Euro und 50,00 Euro zum Kauf raten, ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass man bei den beiden genannten Instituten die Bewertung für deutlich zu niedrig hält. Wir schließen uns dieser Einschäzung an, erinnern aber wie bereits Eingangs zum Ausdruck gebracht daran, dass es vermutlich erst eines verbesserten Umfeldes bedarf, damit dieser Wert seine Pluspunkte ausspielen kann.
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