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Die Aktien der Vienna Insurance Group hätten höhere Kurse verdient
03.09.2023 | Money Mail Nr. 104/2023Unser Mitfavorit Vienna Insurance Group (VIG, ISIN: AT0000908504, 25,10 Euro) hat aus unserer Sicht für die ersten sechs Monate ein sehr solides Zahlenwerk vorgelegt. Denn der österreichische Versicherungskonztern, der neben dem Heimatmarkt in Osteuropa tätig ist, hat im ersten Halbjahr 2023 bei einem zweistelligen Prämienwachstum den Gewinn mehr als verdoppelt.
Vor Steuern stieg das Ergebnis auf 462,9 Mio. Euro nach 212,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Im Jahr davor war das Ergebnis wesentlich von der Zinsentwicklung und durch Vorsorgen im Zusammenhang mit gehaltenen russischen Staatsund Unternehmensanleihen von 126,1 Mio. Euro belastet gewesen. Im laufenden Geschäftsjahr habe der Konzern nun durch den Verkauf der russischen Anleihen einen Gewinn von 20,3 Mio. Euro erzielt. Die verrechneten Prämien erhöhten sich um 10,8% auf 7,3 Mrd. Euro.
VIG hat eigenen Angaben zufolge erstmals die Rechnungslegungsstandards IFRS 9 und 17 angewendet. Die Vergleichszahlen des Vorjahres seien angepasst worden und nicht mit früher publizierten Zahlen vergleichbar, schreibt die Nachrichtenagentur in ihrer Berichterstattung.
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet der Vorstand mit einem Ergebnis vor Steuern zwischen 700 Mio. und 750 Mio. Euro. Wie bei den meisten Versicherungen steht diese Vorgabe unter dem Vorbehalt, dass abzuwarten bleiben, ob Naturkastrophen auftreten oder nicht.
Darüber hinaus wies das Management darauf hin, dass die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren (die bei der Einführung des Ziels für die Combined Ratio für das Geschäftsjahr 2023 leicht angedeutet wurden) und die Dividendenpolitik aufgrund der erhöhten Ergebnisvolatilität im Rahmen der geänderten Rechnungslegungsvorschriften derzeit überprüft werden.
Da die VIG seit 1994 kontinuierlich Dividenden ausgeschüttet hat, sieht Raiffeisen Research diese Aussage nicht negativ. Dies könnte bedeuten, dass das Unternehmen entweder sein Ziel für die Ausschüttungsquote (derzeit zwischen 30% und 50%) ändert oder zukünftige Dividenden eher in Form von inkrementellen absoluten Veränderungen in Aussicht stellt. Die aktuelle Schätzung von Raiffeisen Research für die Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 liegt bei 1,45 Euro.
Wie wir in Ausgabe 48-23 bei der Erstbesprechung geschrieben hatten, war nicht zuletzt die Dividende ausschlaggebend für unsere Kaufempfehlung. Inzwischen ist auch eine erste Zahlung von 1,30 Euro je Anteilsschein für das Geschäftsjahr 2022 geflossen. Berücksichtigt man diese Zahlung, bewegen wir uns derzeit auf Höhe der bei der Vorstellung gültigen Notiz von 26,50 Euro.
Die Kursentwicklung an sich ist aber natürlich dürftig und für uns auch deshalb nicht ganz nachvollziehbar, weil die Geschäfte so schlecht nicht laufen und auch die Bewertung (geschätztes KGV für 2023 von unter sieben) niedrig ist. Wir geben aber die Hoffnung nicht auf, dass hier mittel- bis langfristig zumindest noch etwas Kursschwung aufkommt und zusammen mit der attraktiven Dividendenrendite raten wir daher dazu, investiert zu bleiben.
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