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Erträge und Verschuldung europäischer Unternehmen im zweiten Quartal auf neuen Höchstständen

01.09.2025 | Money Mail Nr. 070/2025

Apropos Unternehmen: Die Berichtssaison für das zweite Quartal 2025 ist weitgehend abgeschlossen. Den im europäischen Aktienindex STOXX Europe 600 vertretenen Unternehmen gelang es laut Landesbank Baden-Württemberg überwiegend, die Erträge zu steigern. Das Median-EBITDA der vorgelegten Quartalszahlen erhöhte sich leicht um 3% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies reichte aus, um einen neuen Quartalsrekord zu erzielen. Das EBIT lag zwar unter früheren Höchstwerten, war aber das höchste für ein zweites Quartal (+1% im Jahresvergleich). 

Allerdings stieg auch die Brutto-Finanzverschuldung der Unternehmen zur Jahresmitte im Median auf ein neues Rekordniveau (+1% gegenüber dem bisherigen Höchststand vom zweiten Quartal 2024). Die Netto-Finanzschulden kletterten noch stärker (+15% im Jahresvergleich) und landeten deutlich über dem vorherigen Median-Schuldenhöchststand. Dennoch gab es bei der Zinsbelastung im Median erstmals seit vielen Jahren einen rückläufigen Trend. Im zweiten Quartal lag der Zinsaufwand leicht unter dem im ersten Quartal.

Der Cash-Bestand der Unternehmen erhöhte sich im abgelaufenen Quartal erstmals wieder nach zuvor fünf rückläufigen Quartalen. Diese Entwicklung hatten wir erwartet, da es bei Neuemissionen von Unternehmensanleihen ab Ende April einen starken Nachholeffekt gab. Allerdings kompensierte dies nur einen Teil der im zweiten Quartal stark gestiegenen Verschuldung. Die Cash-Quote in Relation zu den Finanzschulden sank nochmals leicht. Sie rutschte im Median unter die Marke von 50%. Eine so unterdurchschnittliche Quote hatte es zuletzt vor der Corona-Krise gegeben. Der Sicherheitspuffer der Unternehmen verringerte sich dadurch, ausgehend von einem sehr hohen Niveau, das in Folge der Corona-Krise über mehrere Jahre vorgeherrscht hatte.

Bei Betrachtung der Median-Werte erscheint die Ertragslage der europäischen Unternehmen weiterhin robust und gut. Beim EBITDA gab es im zweiten Quartal erneut einen Quartalsrekord. Die insgesamt positive Entwicklung schließt allerdings nicht aus, dass einzelne Branchen oder Unternehmen mit schwächeren Erträgen zu kämpfen haben. Im zweiten Halbjahr 2025 könnten zudem höhere US-Zölle die Erträge beeinträchtigen. Die Nettofinanzschulden sind zur Jahresmitte 2025 stärker angestiegen als die Erträge. Dadurch haben sich Verschuldungsrelationen verschlechtert. Wir würden dies jedoch relativieren, da die Unternehmensverschuldung typischerweise zum 30.06. ihren Höhepunkt erreicht. Gründe hierfür sind u.a. Dividendenzahlungen. Für das zweite Halbjahr rechnet die LBBW mit einer zurückgehenden Verschuldung und einer entsprechenden Verbesserung der Kennzahlen.

Anmerkung der Redaktion: Die Schulden der europäischen Unternehmen steigen zwar, aber die Firmengewinne behaupten sich auf einem hohen Niveau, was den laufenden Kursaufschwung untermauert. Damit es weiter aufwärts geht, müssen die Unternehmensgewinne aber weiter steigen und am besten geht das dann auch mit fallenden Schulden einher.

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