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Dax mit neuen Bestmarken – abzuwarten bleibt aber, wie sich die Zölle auf die Konjunkturdaten auswirken

12.05.2025 | Money Mail Nr. 038/2025

Allerdings sind wir wie erwähnt etwas verwundert über die Rekordlaune beim deutschen Aktienleitindex und zwar deshalb, weil wir nicht sicher sind, ob das Umfeld so viel Optimismus tatsächlich ergibt. Durch eine Einigung mit Großbritannien hat die USA zwar einen ersten Zoll-Deal vereinbart, dieser bedeutet aber Zölle, die höher sind als im Vorjahr, was sich somit im relativen Vergleich mit der früheren Lage als Belastungsfaktor erweisen sollte.

Aber wir verfolgen ja einen umfassenden Anlageansatz, wozu auch gehört, dass wir bekennende Trendfolger sind. Und das wiederum führt dazu, dass wir uns bei unseren Entscheidungen auch vom Marktgeschehen leiten lassen und da ist es momentan nun einmal so, dass der Dax charttechnisch gesehen dank einems nun wieder völlig intakten Aufwärtstrends sehr gut dasteht. Anlass, um vielleicht pessimistischer zu werden, gibt es erst dann, sobald dieser Aufwärtstrend nachhaltig gebrochen wird. 

Ansonsten behalten wir im Hinterkopf, dass sich erst noch zeigen muss, wie sich der Zollkonflikt mittel- bis langfristig auf die Weltwirtschaft auswirkt. Bis jetzt dürften die Konjunkturdaten auch durch Vorzieheffekte zum Umgehen der Zollfolgen noch deutlich verzerrt sein.

Vor diesem Hintergrund steht laut DZ Bank zu Beginn der neuen Woche die deutsche Wirtschaft im Fokus der Finanzmärkte. So wird das ZEW am Dienstagvormittag melden, wie die befragten Finanzmarktanalysten die aktuelle und die künftige Konjunkturlage in Deutschland einschätzen. Kurz nach Bekanntgabe der „reziproken Strafzölle“ der USA am "Liberation Day" (2. April 2025) sind die Konjunkturerwartungen für Deutschland spürbar eingebrochen.

Inzwischen wurde aber ein Teil der geplanten Zölle für 90 Tage ausgesetzt und es besteht Hoffnung, dass es zwischen der EU und den USA im Rahmen von Verhandlungen zu einem für beide Seiten tragbaren "Deal" kommt. Deshalb haben sich die Finanzmärkte wieder beruhigt. Dies dürfte den Konjunkturerwartungen in der ZEW-Umfrage vom Mai etwas Auftrieb geben. Der Einbruch aus dem Vormonat dürfte allerdings nicht ausgeglichen werden. Auch bezüglich der Bewertung der aktuellen Lage geht die DZ Bank nur von einer leichten Verbesserung aus. Ab Dienstagmittag rückt dann aus Sicht des zitierten deutschen Kreditinstituts die US-Wirtschaft ins Rampenlicht, denn wir werden erfahren, inwiefern Trumps Zollpolitik im April bereits die Inflation und den Konsum in den USA beeinflusst hat. Die DZ Bank geht davon aus, dass der Preisdruck spürbar zugenommen hat. Gleichzeitig haben die Sorgen vor weiteren Preiserhöhungen und Knappheiten die Konsumenten wohl zu großen VorziehEinkäufen im Einzelhandel verleitet. Zum Trost der Konsumenten sind immerhin die Energiepreise in den letzten Wochen gefallen und die Aktienmärkte haben sich teilweise erholt. Damit dürfte sich der Konsumklimaindex der Uni Michigan im Mai auf niedrigem Niveau zumindest stabilisieren – so das Urteil. Unternehmensumfragen deuten ansonsten darauf hin, dass insbesondere das verarbeitende Gewerbe in den USA mit der hohen Verunsicherung und den zusätzlichen Kosten durch Trumps Zollpolitik zu kämpfen hat. Die Industrieproduktion dürfte im April den zweiten Monat in Folge leicht geschrumpft sein. Auch bei der Bautätigkeit ist in den USA mit keiner Erholung zu rechnen, denn die Hypothekenzinsen sind laut DZ Bank immer noch sehr hoch und die Stimmung im Wohnungsbausektor (NAHB-Index) entsprechend schlecht.

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