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Enagas S.A.: Fortschritte bei Wasserstoffstrategie stützen langfristige Perspektiven
02.05.2025 | Money Mail Nr. 035/2025Enagas S.A. - Fortschritte bei Wasserstoffstrategie stützen langfristige Perspektiven: Dieser spanische Gasnetzbetreiber befindet sich in einem strategischen Wandel mit starkem Fokus auf die Entwicklung von Infrastruktur für grünen Wasserstoff. Die Finanzergebnisse für das erste Quartal 2025 entsprachen den Erwartungen für das Gesamtjahr. Der Nettogewinn belief sich auf 65,2 Mio. Euro (Vorjahr: 65,3 Mio. Euro), der EBITDA lag mit 163,9 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (-8,1%), was hauptsächlich auf regulatorische Rahmenbedingungen zurückzuführen ist.
Positiv ist der deutliche Rückgang der Nettoverschuldung auf 2,363 Mrd. Euro, eine Reduktion um 979 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und um 41 Mio. Euro seit Ende 2024. Die Finanzierungskosten der Bruttoschulden sanken auf 2,3%. Das Verhältnis von operativen Mitteln zu Nettoverschuldung verbesserte sich auf 28,2 %. Der finanzielle Ausblick für 2025 wurde bestätigt, mit einem erwarteten Nettogewinn von rund 265 Mio. Euro und einem EBITDA von etwa 670 Mio. Euro. Die geplante Dividende für das Gesamtjahr beträgt weiterhin 1 Euro je Aktie.
Führende Rolle bei grünem Wasserstoff: Ein entscheidender Faktor für die zukünftige Entwicklung von Enagas ist die Strategie im Bereich grüner Wasserstoff. Bis 2030 sind Investitionen von insgesamt 4,035 Mrd. Euro geplant, wovon 3,125 Mrd. Euro in die Wasserstoffinfrastruktur fließen sollen.
Enagas treibt den Aufbau eines 2.600 Kilometer langen Wasserstoffnetzes in Spanien voran. Die ersten Achsen dieses "Spanish Hydrogen Backbone" sollen mit Nettoinvestitionen von 2,645 Mrd. Euro realisiert werden. Dabei sollen über 80% der neuen Wasserstoffpipelines entlang bestehender Gasinfrastruktur verlaufen, und 21% der aktuellen Gaspipelines sollen direkt für den Wasserstofftransport umgewidmet werden. Die Inbetriebnahme des Wasserstoff-Backbones wird weiterhin für 2030 angestrebt, wobei der CEO eine potenziell schnellere Realisierung in Aussicht stellt. Die ersten Abschnitte haben bereits EU-Fördermittel von über 75 Mio. Euro erhalten.
Enagas ist maßgeblich am H2Med-Korridor beteiligt, der Spanien über Portugal mit Frankreich verbinden soll. Dieses von der EU als "Projekt von gemeinsamem Interesse" anerkannte Vorhaben hat in einer Interessenbekundung großes Interesse geweckt. Die Inbetriebnahme ist ebenfalls für die frühen 2030er Jahre geplant. Der Korridor soll eine Transportkapazität von bis zu 2 Mio. Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr haben. Die EU unterstützt die Studienphase des Projekts finanziell.
Die strategischen Investitionen in Wasserstoffprojekte sollen laut Unternehmensangaben ein durchschnittliches jährliches EBITDAWachstum von 9,5% im Zeitraum 2026-2030 ermöglichen. Bis 2030 sollen die regulierten Wasserstoffanlagen den Wert der regulierten Erdgasanlagen übersteigen. Enagas sieht in seiner robusten Gasinfrastruktur, die Spanien als Energie-Hub in der EU positioniert, weiterhin eine wichtige Grundlage für die Energiewende.
Bestätigtes Rating: Trotz der vielversprechenden Wasserstoffstrategie bestehen Herausforderungen. Die Entwicklung der grünen Wasserstoffindustrie ist noch mit Unsicherheiten wie hohen Kosten, der Notwendigkeit von Subventionen und der Findung von Abnehmern verbunden. Enagas plant, sich durch den Bau neuer Pipelines und die Umwidmung bestehender Anlagen an die potenziell sinkende Gasnachfrage in Spanien anzupassen und arbeitet auch an Projekten zur Ammoniak- und CO2-Abscheidung.
Die Kreditratingagentur Fitch bestätigte im März 2025 das Rating von Enagas mit BBB+ und stabilem Ausblick, was die solide Geschäftsentwicklung und die gute Visibilität der Cashflows widerspiegelt. Fitch sieht die strategische Ausrichtung auf Wasserstoff als ein Zeichen für ein umsichtiges Management der zukünftigen Investitionen.
Fazit: Der Wert hatte im Vorjahr keinen leichten Stand an der Börse, in diesem Jahr geht es bisher aber wieder aufwärts. Gegenüber der in Money Mail-Ausgabe 45-22 zu Kursen von 21,16 Euro ausgesprochenen Kaufempfehlung ergeben sich dennoch Buchverluste, wobei bisher seit der Erstbesprechung vereinnahmte Brutto-Dividenden von kumuliert 4,88 Euro je Aktie zu berücksichtigen sind. Und schon bald gibt es die nächste Zahlung (0,60 Euro je Aktie mit Ex-Tag am 01.07. sowie Zahltag am 03.07.). Die strategische Neuausrichtung auf Wasserstoff bietet langfristiges Wachstumspotenzial, und die solide finanzielle Basis des Unternehmens gibt Zuversicht. Ob unsere Anlagewette aufgeht, wird maßgeblich von der erfolgreichen Umsetzung der Wasserstoffstrategie abhängen. Die jüngsten Nachrichten und die bestätigten Ziele für 2025 deuten jedoch in die richtige Richtung.
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