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Rohstoffe & Derivate: Wenn 2 Prozent nicht mehr ausreichen
16.06.2025 | mein Geld.plus Nr. 06/2025Die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall hat seit Anfang 2025 unglaubliche 180 Prozent an Wert zugelegt. Der DAX-Wert ist jedoch nur ein Beispiel dafür, wie sehr sich Anleger in den vergangenen Jahren auf das Thema Verteidigungs- und Rüstungswerte gestürzt haben.
Die Weichen sind gelegt
Anfang Juni trafen sich die NATO-Verteidigungsminister in Brüssel. Bei dieser Gelegenheit wurde unter anderem der Ende des Monats anstehende Gipfel des Verteidigungsbündnisses in Den Haag vorbereitet. Ein wichtiges Thema war dabei die Anhebung des Ausgabenziels von 2 auf 5 Prozent. Bisher müssen die NATOMitglieder 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigungsaufgaben aufwenden. US-Präsident Donald Trump hatte zu Beginn des Jahres jedoch das 5-Prozent-Ziel ins Spiel gebracht. Laut US-Verteidigungsministers Pete Hegseth sind die NATO-Staaten bereits „sehr nah“ an einem Konsens zu diesem Thema. NATO-Chef Mark Rutte schwebt die Verabschiedung eines 3,5-Prozent-Ziels für Verteidigungsausgaben auf dem kommenden Gipfel. Weitere 1,5 Prozent kämen über verteidigungsrelevante Ausgaben hinzu. Dazu könnten beispielsweise Infrastrukturausgaben, zum Beispiel, rund um Straßen und Brücken, hinzukommen. Schließlich ist eine funktionierende Infrastruktur von entscheidender Bedeutung, wenn militärisches Gerät schnell an seinen Einsatzort transportiert werden muss. Es ist jedoch nicht nur die NATO, die investiert. In diesem Jahr flammt der Konflikt zwischen Indien und Pakistan kurzzeitig auf. Israel geht weiterhin gegen seine Feinde wie die Hamas vor, während die Taiwan-Frage ungeklärt bleibt. Hinzu kommen ganz neue Bedrohungen aus dem Cyber-Space. All diese Punkte sprechen dafür, dass Rüstungsunternehmen auch in Zukunft prall gefüllte Auftragsbücher haben sollten.
Europa geht seinen eigenen Weg
Derzeit ist es weniger, die Nachfrage, die unklar zu sein scheint, sondern vielmehr die Frage, ob Unternehmen wie Rheinmetall die vollen Auftragsbücher abarbeiten können. Beispielsweise stellt der Handelsstreit zwischen den USA und China ein Wild Card dar. Ähnlich wie im Automobilsektor kommen auch hier Seltene Erden zum Einsatz. Hier hat China das Sagen, während die USA im Bereich Hochleistungs-Chips führend bleiben. Beide Seiten haben jedoch gezeigt, wie schnell sie diese für viele Industrien so wichtigen Warengruppen als Faustpfand in Handelsstreitigkeiten verwenden können. Loredana Muharremi, Aktienanalystin bei Morningstar, sagt gegenüber CNBC jedoch, dass der europäische Verteidigungssektor unabhängig von den Engpässen in der Lieferkette immer noch Aufwärtspotenzial haben würde. „Obwohl Engpässe bei Seltenen Erden ein wesentliches Risiko in der Lieferkette darstellen, glauben wir nicht, dass sie allein ausreichen, um eine Korrektur bei europäischen Rüstungsaktien auszulösen“, so Muharremi. Dabei steht der europäische Rüstungssektor besonders im Fokus. Schließlich hat Donald Trump Europa klargemacht, dass sich der Kontinent bei der Verteidigung auf sich selbst verlassen soll. Donald Trumps Umgang mit der Ukraine, vielen Verbündeten der USA und dem von ihm losgetreten Handelskrieg hat Europa gezeigt, dass es sich nicht mehr uneingeschränkt auf den militärischen Schutz der USA verlassen kann. Vielmehr gilt es, den europäischen Rüstungssektor zu stärken. Von den entsprechenden Investitionen profitieren heimische Branchengrößen wie Rheinmetall, Airbus, BAE Systems, Leonardo Spa, Thales SA oder Safran, während Länder wie Deutschland oder die EU ihre Schuldenregeln speziell für mehr Verteidigungsinvestitionen lockern.
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