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Die ewige Angst vor der Blase: Das sind die Fakten dazu und wie wir damit umgehen
28.10.2025 | Der Internationale Nr. 22/2025Die Angst vor einer Blase bei Aktien ist gerade wieder einmal omnipräsent. Immer wenn die Bewertungen an der Wall Street neue Höhen erreichen, wächst die Sorge vor einem jähen Ende. Aktuell ist die Diskussion besonders hitzig, denn der S&P 500 handelt laut CFRA Research zu einem KGV von nahezu 24x auf Basis der erwarteten Gewinne der nächsten zwölf Monate. Das ist ein Aufschlag von 40 % gegenüber dem 20-jährigen Durchschnitt, wobei alle Sektoren – mit Ausnahme von Energie – mit zweistelligen Prämien notieren. Ist das der Zeitpunkt für den Ausstieg? Die Antwort darauf finden wir in den historischen Fakten und unserer Anlagestrategie.
Eine aktuelle Studie der Deutschen Bank zur langfristigen Wertanlage liefert ein klares Indiz: Die Anfangsbewertung ist von enormer Bedeutung für die späteren Renditen. So erzielte ein Portfolio, das in Volkswirtschaften mit einem historisch niedrigen KGV aufgebaut wurde, über die letzten 70 Jahre eine jährliche Rendite von 20,2 % p.a., während das Portfolio mit hohem KGV nur 11,4 % p.a. erreichte. Die abgebildete Grafik bestätigt diesen Befund: Das KGV (P/E Ratio) weist als einziger Indikator eine stark negative Korrelation mit den nachfolgenden 25-jährigen nominalen Aktienrenditen auf. Hohe Bewertungen bedeuten historisch tendenziell geringere langfristige Renditen.
Zwar stellen die USA eine bemerkenswerte Ausnahme dar, da sie trotz hoher KGVs in jüngster Zeit starke Renditen lieferten. Die Deutsche Bank bezeichnet dies jedoch explizit als die Ausnahme, nicht als die Norm. Die historische Bilanz spricht somit eine deutliche Sprache gegen die aktuellen US-Bewertungen. Auch abseits der Aktienmärkte zeigen sich Muster: Für langfristige Anleiherenditen sind hohe Startrenditen und Leitzinsen die zuverlässigsten Prädiktoren für starke nominale Renditen. Die Analyse zeigt, dass mediane reale Anleiherenditen historisch erst dann bedeutsam positiv wurden, wenn die nominalen Leitzinsen über die 4 %-Schwelle starteten.
Die aktuelle Bewertung ist also eine klare Mahnung. Dennoch sind wir als bekennende Trendfolger auch der Meinung, dass Bewertungskennzahlen nur ein Teil des Puzzles sind. Der Markt kann Bewertungen jedenfalls lange ignorieren. Vor diesem Hintergrund spricht uns Mark Dowding, Fixed Income CIO bei RBC BlueBay Asset Management, mit folgendem Satz aus der Seele: „Das Platzen einer Blase kann teuer werden, doch der verfrühte Ausstieg kann unter Umständen sogar noch teurer sein.“
Daher bleibt unsere Strategie: Wir sind uns der Warnsignale bewusst, die von den derzeit hohen US-Bewertungen ausgehen, sehen gleichzeitig aber auch intakte langfristige Aufwärtstrends bei den führenden US-Aktienleitindizes. Und unter dem Strich bleibt es dabei, dass wir einem etablierten Trend erst dann den Rücken kehren, wenn dieser aus technischer Sicht bricht.
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