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US- Bewertungen auf Rekordhoch - Gewinne und FED fungieren aber als Gegengewichte

30.09.2025 | Der Internationale Nr. 20/2025

In unserer letzten Ausgabe hatten wir unter dem Titel „Die Kunst wird sein, die Gewinne der laufenden Hausse in der Baisse zu verteidigen“ betont, dass hohe Bewertungen allein noch kein Anlass sind, sofort eine Baisse auszurufen. An dieser Sichtweise hat sich wenig geändert. Trotzdem halten wir es für ratsam, ergänzend mit weiteren Beispielen darauf hinzuweisen, dass einige Bewertungskennziffern momentan sehr hoch sind. 

So bewegt sich der so genannte Buffett-Indikator – das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu US-BIP – aktuell bei rund 220%. Dieser Wert liegt nicht nur weit über dem historischen Mittel von etwa 100%, sondern übertrifft auch die Extremstände von 1929 (160%) und der Dotcom-Blase im Jahr 2000 (140–150%).

Kritisch hohe Relationen hat auch die Aktienquote in den Finanzvermögen der US-Haushalte erreicht. Unter Einbeziehung indirekter Anlagen wie Investmentfonds und Pensionspläne macht diese inzwischen mehr als 45% aus. Für private US-Pensionspläne liegt der Wert sogar bei knapp 68% – ein Rekord seit mindestens 75 Jahren. Solche Größenordnungen signalisierten in der Vergangenheit regelmäßig eine Phase sehr hoher Risikobereitschaft und sollten Anlegern als Warnsignal dienen, so Capital Economics. 

Als ein Gegengewicht agiert aber zum Glück bisher die Gewinnentwicklung. Die erwarteten Gewinne je Aktie im S&P 500 belaufen sich derzeit auf rund 292 Dollar und übertreffen damit die früheren Prognosen von 280 Dollar spürbar. Hält das Tempo an, könnten bis Ende 2025 Werte um 299 Dollar erreicht werden. Treiber sind vor allem die großen Technologieunternehmen, doch zuletzt hat sich auch die restliche Indexbreite stabilisiert. Parallel dazu liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der erwarteten Gewinne bei etwa 22,6 – hoch, aber immer noch unterhalb des Dotcom-Spitzenwertes von 25. 

Hinzu kommt, dass die Geldpolitik derzeit anders gelagert ist als in früheren kritischen Phasen. Während Zinserhöhungen im Jahr 2000 und 2022 das Ende der jeweiligen Hausse beschleunigten, deutet die Fed diesmal auf eine Lockerung hin. Damit bleibt der Markt vorerst gestützt, auch wenn die Luft eventuell dünner wird. 

Die anstehende Berichtssaison wird daher zu einem wichtigen Lackmustest. Sollten die Unternehmen die Erwartungen erneut erfüllen oder sogar übertreffen, könnte sich die laufende Hausse trotz aller Bewertungsrisiken weiter fortsetzen. 

Anleger sind aber dennoch gut beraten, die hohe Bewertung im Hinterkopf zu behalten und sich nicht in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Denn auch wenn die Blase nicht sofort platzt, ist die Geschichte der Märkte reich an Beispielen, wie rasch Stimmungen kippen können. Und diese Gefahr gilt es im Auge zu behalten. Wir tun das, indem wir zwar investiert bleiben, stets aber auch einen Blick auf den Notausgang gerichtet haben. 

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