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Warum die Zeit Ende Oktober für Anleger sowohl Mutmacher als auch Warnsignal ist
29.10.2025 | Austria Börsenbrief Nr. 43/2025Im Kalender standen in dieser Woche bereits zwei Tage, die für Anleger zwei konträre Botschaften aus der Börsenhistorie mit sich bringen - der eine steht dabei für Aufbruch, der andere für Zusammenbruch.
Die Mutmacher-Funktion hat der 27. Oktober inne. Denn laut der Deutschen Bank fällt da typischerweise der Startschuss für die Jahresendrally. Statistisch markiert dieser Tag den Punkt, an dem der S&P 500 nach einer traditionell oft schwierigeren Phase häufig sein Zwischentief erreicht, bevor der US-Leitindex dann bis Ende Dezember zulegt.
Den Berechnungen des zitierten Kreditinstituts zufolge steigen die Kurse vom genannten Stichtag bis zum Jahresende von 1928 bis in 71 von 97 Jahren, wobei sich im Median ein Plus von 4,0% ergab. Auch wenn dieser Wert in jenen Jahren, in denen der Markt bis Ende Oktober bereits zugelegt hat, historisch gesehen etwas geringer ausgefallen ist, lässt diese Statistik für die nächsten Wochen auf eine Fortsetzung des laufenden Bullenmarktes hoffen.
Nur einen Tag später, am 28. Oktober, richtete der Terminkalender nach dem skizzierten Mutmacher den Blick geschichtsbeflissener Anleger allerdings auch auf einen dunklen Moment der Börsengeschichte: den Schwarzen Montag von 1929. Der damalige Crash führte zu katastrophalen Verlusten: der Dow Jones Industrial Average fiel am Black Monday und am Black Tuesday um insgesamt fast ein Viertel. Vom Höchststand im September 1929 bis zum Tiefpunkt im Juli 1932 stürzte der Index um 89,2% ab.
Die Wurzeln des Crashs lagen in der Spekulationsblase der „Roaring Twenties“. Angetrieben von technologischen Innovationen und einer boomenden Wirtschaft, herrschte in den USA eine Atmosphäre der Euphorie und des ungezügelten Konsums. Die entscheidenden Faktoren waren die einfache Verfügbarkeit von Kredit und die lockere Regulierung. Millionen von Amerikanern umarmten den Kauf auf Kredit, ähnlich dem heutigen BNPL (Buy Now, Pay Later).
An der Börse stürzten sich Anleger auf Aktien, die sie häufig mit geliehenem Geld kauften (auf Margin), wobei sie oft nur 10% des Kaufpreises selbst hinterlegten. Dies machte Gewinne massiv, aber Verluste bei fallenden Kursen katastrophal. Als im Herbst 1929 Risse im Markt sichtbar wurden, führte das Zerbrechen des übertriebenen Vertrauens zur Panik. Die Forderungen nach mehr Sicherheiten konnten von den meisten Anlegern nicht erfüllt werden, was zu erzwungenen Verkäufen zu jedem Preis führte und eine Abwärtsspirale in Gang setzte.
Der Crash von 1929 ist eine schmerzhafte Lektion über die Gefahren von Spekulationsblasen, die durch einfachen Kredit und öffentliche Euphorie genährt werden. Die wichtigste Parallele zur Gegenwart ist der Kreislauf der Selbstzufriedenheit und der Verlust des kollektiven Risikogedächtnisses. Eine neue Anlegergeneration, die nur steigende Kurse kennt, unterschätzt zudem womöglich, wie schnell die Stimmung kippen kann, und neigt dazu, übermäßige Risiken einzugehen.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Margin-Verschuldung im September 2025 auf einen neuen Höchststand von 1,1 Billionen Dollar gestiegen ist, was den vierten monatlichen Höchststand in Folge darstellte. Das Überschreiten der Billionen-Dollar-Marke zeigt, wie das Spekulieren mit geliehenem Geld in der heutigen Ära wieder eine große Rolle spielt.
Angesichts der historischen Parallelen, die auf eine zunehmende Spekulation und die Gefahr eines Verlusts der Risikoperspektive hindeuten, mahnt Bespoke: "Jeder lange Bullenmarkt weicht irgendwann Perioden der Angst und des Rückgangs". Das Research-Institut will mit dieser Mahnung zwar aktuell keinen Marktcrash voraussagen, aber vorsorglich daran erinnern, dass irgendwann auch wieder einmal eine Baisse anstehen wird.
Bis es soweit ist, sollte man aus unserer Sicht zwar einerseits sich bietende Chancen, wie eine eventuell auch in diesem Jahr anstehende Jahresendrally nutzen. Andererseits sollte man als Anleger aber stets diszipliniert bleiben und nie die Demut verlieren, was letztlich bedeutet, sich von keinem noch so starken Bullenmarkt zu Sorglosigkeit verleiten zu lassen.
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