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adesso mit positiver Überaschung

20.08.2025 | Austria Börsenbrief Nr. 33/2025

Ein Kursfeuerwerk gab es bei adesso (ISIN DE000A0Z23Q5 – Euro 81,40) mit Veröffentlichung des Halbjahresberichts am vergangenen Donnerstag. Bis zum Tagesschluss legte unser Musterdepotwert um 14% zu. Dies relativiert sich allerdings etwas mit Blick auf den Kursverfall in den Vorwochen, in denen die Aktie ohne unternehmensspezifische Nachrichten immer weiter absackte, unseres Erachtens weil einige Vergleichsunternehmen mit eher mauen Q2-Zahlen, bzw. Prognosesenkungen aufwarteten. Zuletzt war dann wohl am Markt auch für adesso eine Gewinnwarnung eskomptiert, die dann aber nicht kam. Im Gegenteil, die Q2-Zahlen waren erstaunlich stark. Auch uns haben die Daten aus dem Halbjahresbericht und der anschließenden Analystenkonferenz klar positiv überrascht. Die Nachfrage nach den Digitalisierungsdienstleistungen von adesso blieb auf gutem Niveau, so dass sich die Auslastung auch aufgrund der verringerten Dynamik bei Neueinstellungen verbesserte. In Summe brachte das erste Halbjahr 2025 einen rein organisch erzielten Umsatzanstieg von 12,4 % auf 709,5 Mio. Euro (Vorjahr: 631,1 Mio.), wobei das EBITDA um 34,4 % auf 37,2 Mio. Euro (Vorjahr: 27,7 Mio.) gesteigert werden konnte. Das waren deutlich bessere Halbjahreszahlen als bei allen von uns beobachteten Vergleichsunternehmen.

Die enthusiastische Marktreaktion auf die Bekanntgabe der Zahlen erschließt sich vor allem beim Blick auf die deutlich stärker als erwartete Entwicklung des zweiten Quartals 2025. So konnte der Umsatz zwischen April und Juni 2025 um 13,4 % auf 356,1 Mio. Euro (Vorjahr: 314,0 Mio.) gesteigert und das EBITDA gegenüber dem Vorjahr auf 19,3 Mio. Euro (Q2/2024: 9,9 Mio.) nahezu verdoppelt werden. Dazu ist zu bedenken, dass das zweite Quartal eines jeden Jahres bei adesso normalerweise immer mit einem schwächeren Umsatz sowie EBITDA als das erste Quartal einhergeht, aber heuer gelang es, im zweiten Quartal jeweils besser abzuschneiden als im Jahresauftaktquartal. Zudem ist mit Blick auf die deutliche EBITDA-Steigerung des zweiten Quartals 2025 gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal zu bedenken, dass die Verbesserung gelang, obwohl im Q2/2025 ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als im Q2/2024.

Die Detailanalyse zeigt, dass die Zahlen des ersten Halbjahres 2025 in Summe auch nicht von größeren Sondereffekten profitierten. Tatsächlich war sogar im Vorjahresergebnis ein positiver Rückstellungsauflösungseffekt in Höhe von 2,6 Mio. enthalten, der im laufenden Jahr entfiel. Dafür stiegen heuer die Lizenzerlöse (in|sure) auf 4,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio.) an (im zweiten Halbjahr werden weitere Abschlüsse erwartet), was wir aber nicht als Sondereffekt ansehen. Vor dem Hintergrund der im ersten Halbjahr erzielten Verbesserungen ist es kein Wunder, dass adesso die 2025er Jahresprognose bekräftigt hat, die einen Anstieg der Umsätze auf 1,35 bis 1,45 Mrd. Euro (Vorjahr: 1.297 Mio.) sowie ein EBITDA zwischen 105 und 125 Mio. Euro (Vorjahr: 98,3 Mio.) vorsieht. Hierzu ist zu bedenken, dass das zweite Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr 2025 sieben zusätzliche fakturierbare Arbeitstage aufweist, was gewinnseitig erheblich durchschlägt. Das Management zeigte sich in der Analystenkonferenz auch zuversichtlich, heuer wie anvisiert die EBITDA-Margenschwelle von 8% (2024: 7,6%; 2023: 7,0%) zu überschreiten. Erfreulicherweise gelang jüngst im Segment „Health“ ein strategischer Projektgewinn im Bereich gesetzlicher Krankenkassen, was sich bislang noch nicht positiv in den Zahlen gezeigt hat, in den kommenden Quartalen aber zunehmend greifen wird. Auch für das dritte Quartal 2025 deutete der Finanzvorstand Michael Knopp in der Analystenkonferenz eine gegenüber dem Vorjahr verbesserte Auslastung an. Etwas enttäuscht klang man – wie zu erwarten war – bezüglich der Abrufe im Segment öffentlich-rechtlicher Kunden. Dies ist auch bei adesso (wie bei Allgeier, siehe unten) die wichtigste Kundengruppe. Hier hatte man zu Jahresbeginn mit einer Belebung bei den Projektabrufen noch in der ersten Jahreshälfte gerechnet, aber diese Aussichten haben sich nun auf das dritte und vor allem das vierte Quartal 2025 verschoben. Auswirkungen aus den erst von der neuen deutschen Bundesregierung angekündigten Digitalisierungsbudgets sind ohnehin erst ab 2026 zu erwarten.

Insgesamt hat adesso mit den Halbjahreszahlen belegt, bezüglich der Verbesserung der Profitabilität auf einem guten Weg zu sein. Im Abgleich mit dem mauen gesamtwirtschaftlichen Umfeld konnte adesso zuletzt wieder einmal eine deutlich bessere operative Performance zeigen als die Vergleichsunternehmen. Die Aktie erscheint uns weiterhin klar zu günstig und kaufenswert.

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