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Austria Börsenbrief
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Lenzing: Klare operative Verbesserung gegenüber Vorquartal

09.08.2023 | Austria Börsenbrief Nr. 31/2023

Lenzing (ISIN AT0000644505 – Euro 42,20) ist im ersten Halbjahr 2023 wieder in die roten Zahlen gerutscht. Nach einem Gewinn von 72,3 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr, das noch ein wesentlich günstigeres Umfeld geboten hatte, wurde jetzt ein Halbjahresverlust von 65,8 Mio. Euro ausgewiesen. Das Ergebnis je Aktie lag bei -3,92 (+2,36) Euro. Vorstandschef Stephan Sielaff verweist darauf, dass die Erholung in vielen Industrien wie auch in der Textil- und Bekleidungsindustrie langsamer als erwartet verlaufe. Allerdings blickt Sielaff durchaus mit einer Portion Zuversicht voraus: „Wir haben Anzeichen der Verbesserung gesehen, sowohl bei den Energie- und Rohstoffkosten als auch bei der Nachfrage.“ Der Vorstandschef ist „vorsichtig optimistisch" und sieht Lenzing auf einem „deutlichen Erholungskurs“.

Ein Grund für diese Zuversicht: Das zweite Quartal zeigt bereits klare Verbesserungen gegenüber den Monaten Jänner bis März. So drehte das operative Ergebnis (EBIT) mit 29,4 (Q1 2023: -41,4) Mio. Euro wieder in die Pluszone. Der Verlust je Aktie im zweiten Quartal wurde gegenüber dem Vorquartal deutlich von -3,03 Euro auf -0,89 Euro reduziert. Das Ergebnisziel für das Gesamtjahr 2023 wurde bestätigt. Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren und unter der Voraussetzung einer weiteren Markterholung im laufenden Geschäftsjahr geht Lenzing für 2023 unverändert von einem EBITDA in einer Bandbreite von 320 bis 420 Mio. Euro aus (1. Halbjahr 2023: 137 Mio. Euro). Die Nettoverschuldung ist von 1,9 auf 2 Mrd. Euro gestiegen. Allerdings hat sich der Faser-Konzern jüngst mit einer Kapitalerhöhung etwas Luft verschafft, was sich im kommenden Quartalsbericht zeigen wird. Wir haben zuletzt geschrieben, dass diese Kapitalerhöhung zunächst noch Druck auf den Aktienkurs bringen könnte und wir vor einer Kaufempfehlung eine saubere Bodenbildung sehen wollen (vgl. Börsenbrief 27/2023). Eine solche saubere Bodenbildung ist bisher nicht in Sicht. Wichtig aus charttechnischer Sicht ist jetzt, dass die um 38 Euro liegendenUnterstützung hält.

Auch wenn die klare operative Verbesserung gegenüber dem Vorquartal ermutigend ist und es zuletzt auch einen Insiderkauf durch Lenzing-Aufsichtsratsmitglied Georg Liftinger gab, bleiben wir vorerst vorsichtig und noch an der Seitenlinie. Allerdings wird es sich lohnen, diesen spannenden Turnaround-Titel weiterhin eng zu beobachten – zu weit von einer nachhaltigen Trendwende sollten wir nicht mehr entfernt sein.

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