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Austria Börsenbrief
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Flaues Geschäftsumfeld verlangt Anlegern bei Nokia noch mehr Geduld ab

09.08.2023 | Austria Börsenbrief Nr. 31/2023

Weiterhin enttäuschend gestaltet sich die Nachrichtenlage bei Nokia (ISIN FI0009000681 – Euro 3,5335). Die Performance bei dieser Altempfehlung, die abseits vom internationalen Musterdepot läuft, lässt dadurch sehr zu wünschen übrig (der Einstieg erfolgte in Ausgabe 49/21 zu Kursen von 5,28 Euro). Zu sehen ist das vor dem Hintergrund, dass bei dem finnischen Telekommunikationsausrüster im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis der Nettogewinn von 582 Mio. Euro auf 415 Mio. Euro gefallen ist, während der Umsatz gleichzeitig um 2,8% auf 5,71 Mrd. Euro gesunken ist.

Die aktuellen konjunkturellen Unwägbarkeiten belasteten die Umsätze, wobei insbesondere auch nordamerikanische Kunden weiterhin ihre Ausgaben prüfen und Lagerbestände abbauen. Wissen muss man dazu, dass außerhalb Chinas bisher nur etwa ein Viertel der möglichen 5G-Mittelband-Basisstationen installiert worden sind. Und irgendwann muss sich dieser Investitionsstau auflösen, wovon Nokia dann profitieren würde. In diesem Jahr ist damit allerdings nicht mehr zu rechnen. Eine schnelle Erholung ist deshalb beim Aktienkurs nicht in Sicht.

Wir sind trotzdem nicht gewillt, die Buchverluste hier zu realisieren, sondern setzen darauf, dass sich die hier bewiesene Geduld irgendwann vielleicht doch noch bezahlt macht. Die dahinter stehenden Überlegungen kommen in folgenden Ausführungen der Landesbank Baden-Württemberg zum Ausdruck. Die dortigen Analysten gestehen zwar ein, dass die Investitionspause der US-Carrier länger anhält als gedacht. Doch deren Vorräte an Netzwerkequipment nehmen stetig ab, was Neubestellungen zunehmend wahrscheinlicher mache.

Die wichtigen Lizenzerlöse profitierten zudem von der Einigung mit Apple. Auch bei den beiden verbliebenen Streithähnen OPPO und Vivo sprächen die Gerichtsurteile für Nokia, so dass das Ziel für die jährlich vereinnahmten Lizenzerlöse von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro (aktuell 1,1 Mrd. Euro) näher rücke. Man geht daher nicht davon aus, dass die sich in verhaltener Umsatz-, Ertrags- und Cashflow-Entwicklung auswirkende momentane Schwächephase über die laufende zweite Jahreshälfte 2023 hinaus anhalten wird.

Fakt ist außerdem auch, dass sich die Bewertung selbst auf den Schätzungen für 2023 nur im knapp einstelligen Bereich bewegt. Das spricht aus unserer Sicht dafür, dass jeder Hinweis auf eine Belebung der Nachfrage mit steigenden Kursen belohnt werden dürfte.

Wann es dazu kommt, ist leider noch offen, doch irgendwann wird sich auch das Geschäftsumfeld für Nokia wieder verbessern. Und das wäre dann, zumindest basierend auf den von uns angestellten Überlegungen, voraussichtlich ein besseres Zeitpunkt für einen Ausstieg als aktuell.

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