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Süss: Segment MicroOptics verhagelt Q2
02.08.2023 | Austria Börsenbrief Nr. 30/2023Der Hersteller von Anlagen und Prozesslösungen für die Halbleiterindustrie Süss MicroTec (ISIN DE000A1K0235 – Euro 22,45) hat vergangene Woche seine Prognose gesenkt, bedingt durch eine schwache Entwicklung im Segment MicroOptics im ersten Halbjahr, wo der Umsatz um 40% auf nur noch 13 Mio. Euro absackte. Das EBIT verschlechterte sich in diesem Segment von +1,4 Mio. Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres auf -3,6 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2023 wird nach derzeitiger Einschätzung mit einem Segment-EBIT in Höhe von -5,5 Mio. Euro gerechnet. Der Vorstand verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass Kunden dieser Sparte im Vorjahr stark aufgebaute Lagerbestände wieder abgebaut hätten. Da unsicher sei, ob sich die Situation im weiteren Verlauf dieses Geschäftsjahres spürbar verbessern würde, wurde die Konzernprognose leicht gekürzt. Süss geht aktuell davon aus, im Gesamtjahr 2023 einen Konzernumsatz in der Spanne von 320 Mio. bis 340 Mio. Euro (bisher: 320 Mio. bis 360 Mio.), eine Rohertragsmarge in der Spanne von 35,5% bis 37,5% (bisher: 37% bis 38%) und eine EBIT-Marge zwischen 9% und 11% (bisher: 10% bis 12%) zu erreichen.
Die Prognosesenkung ist natürlich ärgerlich, relativiert sich aber bei näherem Hinsehen, denn erstens gehört das schwächelnde MicroOptics-Segment ohnehin nicht zum Kerngeschäft und steht zum Verkauf. Zudem lief das Geschäft zweitens in den anderen Kernbereichen des Konzerns weiterhin gut, so dass das erste Halbjahr insgesamt ein Konzernumsatzplus von knapp 16% auf 144,4 Mio. Euro (Vorjahr: 124,8 Mio.) brachte, wobei das zweite Quartal mit einem Umsatzzuwachs von 20% sogar noch eine Wachstumsbeschleunigung zeigte (Q1 +11%). Das EBIT legte im ersten Halbjahr um fast zwei Drittel auf 8,4 Mio. Euro zu (Vorjahr: 5,1 Mio.), wobei auch hier zu bedenken ist, dass allein im zweiten Quartal ein EBIT von 5,4 Mio. Euro (Q2 2022: 3,0 Mio.) erzielt wurde, mehr als im gesamten ersten Halbjahr 2022 (5,1 Mio.). Da auch der Auftragseingang im zweiten Quartal 2023 mit 87,9 Mio. Euro wieder deutlich über dem Quartalsumsatz (74 Mio.) lag und mit Neuorders im gesamten ersten Halbjahr 2023 von 187,5 Mio. Euro eine book-to-bill-Ratio von 1,30 weiterhin klar auf zukünftiges Wachstum hindeutet, müssen Aktionäre bei Süss keinesfalls schwarz sehen. Im Gegenteil: Wir hatten bereits wiederholt darauf hingewiesen, Süss als einen der Profiteure der erheblichen Wachstumspotenziale im Bereich Künstlicher Intelligenz zu sehen. Jetzt haben die Garchinger selbst darauf hingewiesen: „Im weiteren Jahresverlauf könnte der Auftragseingang von den angekündigten Kapazitätsausweitungen und damit verbundenen Investitionen in Halbleiter für KI-Anwendungen profitieren“, heißt es.
Auf Basis des guten Orderbestands, der erheblichen weiteren Wachstumsaussichten durch KI-Anwendungen, der soliden Bilanz mit einem deutlichen Nettocashüberhang, vor allem aber aufgrund der diese Pluspunkte keinesfalls adäquat widerspiegelnden zu günstigen Bewertung (2024er EV/EBIT von 6,8 auf Basis des Analystenkonsenses) sehen wir die aktuelle Schwäche der Aktie als gute (Zu-)Kaufmöglichkeit.
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