Austria Börsenbrief

-
Austria Börsenbrief
Erfolgreich seit 1987 -
Hanseatischer Börsendienst
Börsenerfolge seit 1961 -
Aktien-Spezialwerte
Aktienperlen aus dem Marktsegment Small Caps -
Der Internationale
Global in Gewinner-Aktien investieren -
MEIN GELD.PLUS
Für Sparer, die einmal monatlich Geld anlegen -
Money Mail
Aktiv investieren und profitieren
AT&S: Zyklus-Tief dürfte nah oder bereits durchschritten sein
02.08.2023 | Austria Börsenbrief Nr. 30/2023AT&S (ISIN AT0000969985 – Euro 34,24) verzeichnete im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 gegenüber dem starken Vorjahresquartal einen Umsatzrückgang um 28% auf 362 Mio. Euro, wobei insbesondere die Abkühlung der Nachfragedynamik bei IC-Substraten belastete. Im Segment Electronics Solutions (Leiterplatten und Module) war das Ausbleiben einer neuen Modellreihe bei Mobiltelefonen Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das EBITDA sackte um 45% auf 75 Mio. Euro ab. Bereinigt um Anlaufkosten betrug das EBITDA 92 Mio. Euro und lag 36% unter dem Vorjahresniveau. Die EBITDA-Marge lag bei 20,7% (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 25,5%). Das EBIT fiel von 73 Mio. Euro auf 8 Mio. Euro, während das Konzernergebnis unter dem Strich mit -2 Mio. Euro (Vorjahresquartal: +96 Mio. Euro) in die roten Zahlen rutschte.
Das Ergebnis pro Aktie sackte somit von 2,53 Euro auf -0,18 Euro ab. Zusätzlich zur geringeren Nachfrage wirkten sich auch Anlaufkosten in Kulim, Malaysia, und Leoben, Österreich, negativ auf das Ergebnis aus. Um gegenzusteuern, hat AT&S bereits im vorigen Geschäftsjahr umfassende Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramme gestartet. Diese Programme konnten bereits im ersten Quartal 2023/24 einen höheren Beitrag leisten als ursprünglich geplant. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/23 werden für die folgenden zwei Jahre Kosteneinsparungen von in Summe 440 Mio. Euro erwartet. Vorstandschef Andreas Gerstenmayer zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden. „In einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld mit beinahe täglich wechselnden Prognosen ist es uns gelungen, eine Stabilisierung der operativen Entwicklung zu erreichen. Diesen erfreulichen Umstand verdanken wir insbesondere den rechtzeitig eingeleiteten Effizienz- und Kostenoptimierungsprogrammen, die rascher als geplant greifen.“ Der Vorstand erwartet, dass sich die Eintrübung des Marktumfelds aus dem zweiten Halbjahr 2022/23 zunächst fortsetzt.
Hohe Inflationsraten, steigende Zinsen, Rezessionsrisiken sowie geopolitische Entwicklungen stellen weiterhin zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Endmärkte dar. In diesem herausfordernden Umfeld erwartet AT&S im Jahresverlauf eine schrittweise Verbesserung des Umsatzes was zu einem Jahresumsatz zwischen 1,7 und 1,9 Mrd. Euro führen soll. Exklusive der Effekte aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Kulim und Leoben in Höhe von rund 100 Mio. Euro wird die bereinigte EBITDA-Marge zwischen 25 und 29% erwartet. Für das Geschäftsjahr 2026/27 prognostiziert AT&S weiterhin einen Umsatz von rund 3,5 Mrd. Euro bei einer EBITDA-Marge von 27 bis 32%. Unsere Einschätzung: Die Q1- Zahlen sehen auf den ersten Blick und im Jahresvergleich extrem schwach aus. Allerdings ist gegenüber dem Vorquartal bereits eine Verbesserung zu erkennen. Spätestens ab 2024 sollte die Nachfrage nach hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten wieder spürbar anziehen. Somit sollte das Zyklus-Tief nah oder bereits durchschritten sein.
Interesse geweckt?
Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:
Themen des Austria Börsenbrief Nr. 30/2023
