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Mayr-Melnhof: Auf Gewinnwarnung und Kursschwäche folgen Insiderkäufe
28.06.2023 | Austria Börsenbrief Nr. 26/2023Mayr-Melnhof (ISIN AT0000938204 – Euro 132,40) kam aufgrund einer Gewinnwarnung unter Druck. Der Vorstand erwartet für das erste Halbjahr 2023 jetzt ein operatives Ergebnis in der Bandbreite von nur noch 90 bis 110 Mio. Euro nach 285 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2022. Dieser Rückgang wird mit der schwachen Absatzentwicklung in der Division MM Board & Paper begründet, auf die bereits zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Jahr hingewiesen wurde. Der historisch ungewöhnliche Mengenrückgang auf dem europäischen Markt fiel dabei infolge hoher Lagerbestände bei Kunden und der dämpfenden Wirkung der Inflation auf den Privatkonsum höher als erwartet aus. Darüber hinaus verzeichnete der Konzern große investitionsbedingte Stillstände in den Kartonwerken Frohnleiten und Neuss, wobei letzterer rund drei Monate dauerte. Zusammen mit den jährlichen Wartungsstillständen im Zellstoffwerk Kwidzyn führte dies zu einem deutlichen Ergebnisund Mengenrückgang in der Division MM Board & Paper im Vergleich zu den Rekordwerten des Vorjahres. Für Juli und August sind weitere marktbedingte Stillstände zu erwarten. Der geplante Umbau-Stillstand im Werk Kolicevo zur Modernisierung der Kartonmaschine werde wie geplant im dritten Quartal stattfinden. Zudem berichtete der Vorstand über einen sich abschwächenden Auftragseingang in der Packagingdivision. Ermutigend immerhin: Von Aufsichtsrat Dr. Nikolaus Ankershofen bzw. aus seinem Umfeld gab es Insiderkäufe zu 134 und 132 Euro. Baader Bank hat die Prognose gesenkt und sieht das Kursziel bei 156 Euro. Aufgrund des nachlassenden Kostendrucks erwarten die Experten weiterhin ein besseres zweites Halbjahr. AlsterResearch hat das Kursziel auf 170 Euro von zuvor 180 Euro reduziert. Die Analysten erwarten heuer einen Rutsch beim Gewinn je Aktie auf 6,90 Euro (2022: 17,19 Euro). Für 2024 und 2025 wird dann ein Gewinn je Aktie von 13,68 Euro bzw. 15,22 Euro prognostiziert.
Unsere Einschätzung: Während das Geschäftsjahr 2021 über dem normalen Ertragsniveau lag, wird 2022/23 auch aufgrund diverser Sonderbelastungen sowie der Nachfrageschwäche unbefriedigend und weit unter Normalniveau ausfallen. Alsterresearch erwartet in den kommenden zwei Jahren eine Ertragsverbesserung in den Bereich um jeweils rund 14 Euro je Aktie. Dies erscheint uns ein klein wenig ambitioniert, doch der Trend dürfte stimmen. Auch bei einem normalisierten Gewinn je Aktie um rund 12 Euro wäre dieses Qualitätsunternehmen mit einem KGV um 11 preiswert. Aus technischer Sicht ist jetzt wichtig, dass die um 124 bis 130 Euro liegende Unterstützung hält. Nach einer gesunden Bodenbildung käme Mayr-Melnhof durchaus für eine Wiederaufnahme in unser Musterdepot in Betracht.
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