Austria Börsenbrief

-
Austria Börsenbrief
Erfolgreich seit 1987 -
Hanseatischer Börsendienst
Börsenerfolge seit 1961 -
Aktien-Spezialwerte
Aktienperlen aus dem Marktsegment Small Caps -
Der Internationale
Global in Gewinner-Aktien investieren -
MEIN GELD.PLUS
Für Sparer, die einmal monatlich Geld anlegen -
Money Mail
Aktiv investieren und profitieren
IBM begegnet politischen Unsicherheiten mit solider Geschäftsbasis
30.04.2025 | Austria Börsenbrief Nr. 18/2025Ebenfalls im Musterdepot vertreten sind die Anteilsscheine von IBM (International Business Machines, ISIN US4592001014 – Dollar 239,39, Euro 210,65) und wie bei HSBC musste auch dieser zuvor gut gelaufene Titel einen Kursrückschlag hinnehmen. Im Vergleich mit vielen anderen Technologieaktien ist dieser Rückschlag aber immerhin relativ moderat ausgefallen. Einher gingen diese Marktbewegungen mit aktuellen Geschäftsnachrichten, die sowohl positive als auch negative Aspekte enthielten.
Einen Dämpfer erhielt die Aktie durch die Meldung, dass 15 Regierungsaufträge im Zuge von Sparmaßnahmen der Trump-Administration storniert wurden. Diese Aufträge hatten ein Volumen von rund 100 Mio. Dollar, was zwar weniger als 1 % des Auftragsbestands der Beratungssparte von IBM ausmacht, bei einigen Analysten aber dennoch Unsicherheit über die globalen Wirtschaftsaussichten auslöste.
Um das Anlegervertrauen zu stärken, brach IBM mit seiner langjährigen Praxis und gab erstmals eine Umsatzprognose für das laufende zweite Quartal ab. Das Unternehmen erwartet Erlöse zwischen 16,40 Mrd. und 16,75 Mrd. Dollar, was über der durchschnittlichen Analystenschätzung von 16,33 Mrd. Dollar liegt. Zudem wurden die Erwartungen beim bereinigten Ergebnis je Aktie im ersten Quartal übertroffen, das bei 1,60 Dollar lag (Erwartung: 1,40 Dollar). Der Umsatz im ersten Quartal stieg um 1% auf 14,5 Mrd. Dollar.
IBM-Chef Arvind Krishna äußerte sich besorgt über mögliche negative Folgen der "America First"-Politik von Präsident Trump für US-Unternehmen im internationalen Geschäft. Er befürchtet eine negative Wahrnehmung, wenn der Eindruck entstehe, dass amerikanische Unternehmen nur die Interessen des eigenen Landes verfolgten. Konkrete Anzeichen dafür sieht IBM in seinen Daten derzeit aber noch nicht. Krishna betonte zudem, dass IBM seine Lieferketten international optimiert habe und die direkten Auswirkungen der aktuellen US-Zollpolitik für das Unternehmen begrenzt seien. Der Wert der in die USA importierten Waren mache derzeit nur etwa 5% der Kosten aus.
Ein wichtiger strategischer Schritt war die Ende Februar vollzogene Übernahme von Hashicorp für rund 6,5 Mrd. Dollar in bar. Hashicorp bietet Lösungen für die automatisierte Verwaltung von Cloud-Infrastrukturen, die Speicherung sensibler Daten und die zugehörige Zugriffskontrolle an. IBM erwartet, dass der Anteil des margenstarken Softwaregeschäfts am Konzernumsatz weiter steigen wird. Dieser konnte bereits innerhalb eines Jahres von 41,7% auf 44,3% zulegen. Die Bruttomarge der Software-Sparte liegt mit 83,6% deutlich über der des Gesamtkonzerns, was sich positiv auf die Ertragskraft auswirken sollte.
Zudem plant IBM in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 150 Mrd. Dollar in den USA, um die Wirtschaft anzukurbeln und seine globale Führungsrolle im Technologiebereich weiter auszubauen. Diese Investitionen umfassen unter anderem mehr als 30 Mrd. Dollar für Forschung und Entwicklung sowie die amerikanische Produktion von Mainframe- und Quantencomputern.
Die Analysten von Wedbush Securities sehen IBM trotz des potenziellen Drucks auf diskretionäre Projekte gut positioniert, um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld zu meistern und von der steigenden Nachfrage nach Hybrid- und KI-Anwendungen zu profitieren. Immer mehr Unternehmen setzen auf KI, um ihre Produktivität zu steigern und langfristiges, profitables Wachstum zu erzielen. In der Aktie sieht Wedbush weiterhin einen "Outperformer". Wir schließen uns dieser Einschätzung an und halten vorerst an unserer Position fest. Gleichzeitig beobachten wir die Entwicklung des Zollkriegs aufmerksam und behalten uns vor, unsere Anlagehaltung gegebenenfalls anzupassen.
Interesse geweckt?
Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:
Themen des Austria Börsenbrief Nr. 18/2025
