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Der Internationale
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Gleichzeitig steigende Aktienkurse und Rohstoffpreise schliessen sich nicht aus

16.04.2024 | Der Internationale Nr. 08/2024

Der Iran hat am Wochenende bekanntlich Israel angegriffen. Damit spitzt sich die Lage im Nahen Osten – eine Region, die ohnehin bereits als Pulverfass gilt – noch weiter zu. Das erinnert uns daran, dass wir schon seit geraumer Zeit die sehr schwierige geopolitische Konstellation für jenen Risikofaktor halten, der den laufenden Bullenmarkt am meisten gefährdet.

Die Märkte reagierten auf die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten am Montag zunächst gelassen, am Ende standen an der Wall Street aber klare Verluste zu Buche. Zu beachten ist dabei auch, dass die Weltbörsen nach einem sehr starken Lauf in den vergangenen Wochen einfach reif sind für einen Rückschlag. Und wenn sich bei so einer Konstellation auch noch die Erkenntnis hinzugesellt, dass sich die Inflation in den USA hartnäckiger als erhofft hält, dann ist das für die Bären unter den Börsianern wie eine Einladung, um in der Form von fallenden Notierungen auch wieder einmal auf ihre Kosten zu kommen.

Das Thema Inflation zeigt zusammen mit der Geopolitik auch negative Wirkung am Anleihenmarkt. Am Montag markierte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen mit 4,63% ein neues Jahreshoch. Und falls es demnächst weiter in Richtung des Vorjahreshochs von 4,93% gehen sollte, wäre bei Aktien weiterer Kursdruck vermutlich vorprogrammiert. Schließlich würde dadurch die Konkurrenz durch Anleihen als Anlagealternative zu Aktien merklich zunehmen.

Die jüngsten Entwicklungen haben mit wieder gestiegenen Ölpreisen und neuen Rekorden bei den Goldpreisen deutlich gemacht, dass wir uns in diesem Jahrzehnt in einem anderen Umfeld bewegen als noch im vergangenen Jahrzehnt. Damit spielen wir auf eine neue Weltordnung an, zu der neben der angespannten Geopolitik unter anderem auch der hohe Kosten verursachende Klimawandel beiträgt.

Diese neue Weltordnung ist laut Ned Davis Research von Natur aus inflationär, da Rohstoffe teurer werden, die Lieferketten umgestaltet werden und mehr Geld für die Verteidigung ausgegeben wird. Zudem fehlt es an Arbeitskräften, was für Lohndruck sorgt. Das könnte die Fed und andere Zentralbanken dazu veranlassen, die Zinssätze nur vorsichtig zu senken, zumindest solange wie die Arbeitslosigkeit niedrig bleibt.

So gesehen ist der zuletzt deutlich gestiegene CRB-Rohstoff- Index eventuell dann ein Warnsignal, falls das nur ein Vorbote von wieder anziehender Inflation ist. Doch es gibt eine Konstellation, bei der sich dieser Faktor sogar als positiv mit Blick auf Aktien erweisen könnte. Das wäre dann der Fall, wenn die Rohstoffpreise zuletzt primär deshalb gestiegen sind, weil die Weltkonjunktur ihre Talsohle durchschritten hat.

Dafür gibt es datenseitig übrigens durchaus Anhaltspunkte und bei so einer Situation war es früher oft so, dass gestützt von einer robusten Wirtschaft und einem damit einhergehenden Gewinnwachstum die Rohstoffpreise und die Aktienkurse im Tandem gestiegen sind. Bleibt zu hoffen, dass die Sache dieses Mal wieder so ausgeht. Aber auch hierzu gilt, dass am ehesten die Geopolitik einen Strich durch diese günstige Rechnung machen könnte. Als Hoffnungsträger fungiert dagegen gleichzeitig die Künstliche Intelligenz, falls es mit Hilfe dieses Megatrends gelingt, die Produktivität deutlich zu erhöhen.

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