Zum Hauptinhalt springen
Wir wissen, wie Börse geht.
Austria Börsenbrief
Austria Börsenbrief

Mayr-Melnhof: Schwache Nachfrage und Sonderfaktoren drücken Ertrag kräftig

13.03.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 11/2024

Mayr-Melnhof (ISIN AT0000938204 – Euro 107,60) verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 deutliche Einbußen. Während der Umsatz um elf Prozent auf 4,16 Mrd. Euro absackte, knickte das bereinigte betriebliche Ergebnis auf 229 (562) Mio. Euro ein. Der Mitte 2023 aufgenommene Profit & Cash Protection- Plan, welcher neben Kostensenkungen in allen Bereichen einen deutlichen Abbau von Working Capital vorsieht, lieferte im Berichtsjahr bereits einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion der Nettoverschuldung auf 1,26 (Vorjahr: 1,48) Mrd. Euro. Die Dividende wird von 4,20 Euro auf 1,50 Euro reduziert, was den starken Rückgang des Gewinns je Aktie von 17,19 Euro auf nur noch 4,36 Euro im Geschäftsjahr 2023 widerspiegelt. Im vierten Quartal 2023 schrieb Mayr-Melnhof unter dem Strich sogar rote Zahlen. Vorstandschef Peter Oswald erläuterte: "Die MM Gruppe stand in 2023 nach dem Rekordergebnis im Vorjahr einer deutlich reduzierten Nachfrage in der Papier- und Kartonindustrie sowie zunehmendem Preisdruck gegenüber.“

Zudem sei es neben bedeutenden marktbedingten Maschinenstillständen auch zu signifikanten investitionsbedingten Abstellungen im Zuge der Umsetzung des bisher umfangreichsten Modernisierungsprogrammes in drei großen Kartonwerken gekommen. Als positiven Punkt stellt Oswald heraus, dass die letztjährigen Akquisitionen im resilienten Bereich Pharmaverpackung erfolgreich mit einer Ergebnisentwicklung über Plan integriert werden konnten. Der Vorstandschef rechnet zunächst aufgrund der schwachen Wirtschaftslage in Europa und weiterhin verhaltener Verbraucherausgaben nur mit einer langsamen Marktbelebung. Der Vorstand sieht den Konzern jedoch mit nachhaltigeren und innovativen Verpackungslösungen sowie der in den letzten Jahren signifikant optimierten Anlagenbasis und soliden Finanzierung sehr gut aufgestellt, um auch die anhaltend herausfordernde Marktsituation erfolgreich zu meistern. Wir teilen diese Einschätzung und glauben nicht an eine anhaltende Kursschwäche, auch wenn die Q4-Zahlen unter unseren Erwartungen ausgefallen sind. Heuer werden erhebliche Sonderbelastungen wegfallen, so dass trotz des konjunkturellen Gegenwindes mit einer Verdopplung und damit einer Normalisierung des Gewinns auf grob geschätzt neun bis zehn Euro je Aktie gerechnet werden kann. Auf dieser Basis wäre diese Qualitätsaktie mit einem KGV um rund 12 nicht hoch bewertet.

Aus charttechnischer Sicht ist jedoch bei diesem ehemaligen Musterdepottitel weiter Vorsicht geboten. Somit lautet unsere Empfehlung vorerst: Beobachten.

Interesse geweckt?

Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:

Bestellung

Sollten Sie über einen gültigen Gutscheincode verfügen, können Sie diesen im nächsten Schritt entwerten.
Der Rabattbetrag wird im Warenkorb automatisch vom Gesamtbetrag abgezogen.

Jahresbezug

380,-

Monatsbezug

34,-