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Orbis mit deutlichem Gewinnplus in 2023

17.04.2024 | Aktien-Spezialwerte Nr. 08/2024

Das Saarbrücker Software- und Business Consulting-Unternehmen Orbis hat im Geschäftsjahr 2023 den Konzernumsatz um 9,7% auf 133,2 Mio. Euro (Vorjahr: 120,5 Mio.) gesteigert und damit den zuletzt im Rahmen des Halbjahresberichts 2023 veröffentlichten Ausblick erreicht, der ein Plus zwischen 8% und 12% vorsah. Das EBIT legte um 5,9% auf 5,1 Mio. Euro zu (Vorjahr: 4,9 Mio.) und fiel damit etwas besser aus als im Halbjahresbericht erwartet („auf Vorjahresniveau“). Trotz dieser Zielerreichung bleibt für uns festzuhalten, dass die gezeigte EBIT-Marge mit 3,9% (Vorjahr: 4,0%) auf einem unbefriedigenden Niveau verharrt. Der auf die Aktionäre entfallende Jahresüberschuss erhöhte sich spürbar um 13,5% auf 2.712 TEUR (Vorjahr: 2.389), wobei Orbis von einer um rund 5 Prozentpunkte auf 26% gesunkenen Steuerquote profitierte. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,250 Euro auf 0,286 Euro. Ärgerlicherweise soll die Dividende ein weiteres Mal gesenkt werden auf nur noch 0,10 Euro nach 0,15 Euro im Vorjahr (in den beiden Jahren davor wurden sogar noch jeweils 0,20 Euro gezahlt). Die Hauptversammlung findet am 28. Mai in virtueller Form statt. Der Prognosebericht sieht „aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisensituation in Deutschland und Europa“ für 2024 einen leichten Umsatzanstieg sowie ein EBIT auf Vorjahresniveau voraus.

Die Vorlage des Geschäftsberichts war für die Aktie ein nonevent. Das Interesse potenzieller Anleger an dem Nebenwert hält sich weiter in engen Grenzen, so dass der Handel in der Aktie weiter recht dünn bleibt. Dies liegt sicherlich auch daran, dass aufgrund der strategischen Zusammenarbeit mit der Hörmann- Gruppe, die im Februar 2020 zu 8,00 Euro je Aktie einen quasi beherrschenden Anteil übernahm, die Orbis-Aktie inzwischen zu einem guten Teil als Spezialsituation mit langfristiger Squeeze Out-Phantasie anzusehen ist, wogegen die „Equity Story“ des Unternehmens kaum mehr bekannt gemacht wird. Die zunehmende Knausrigkeit bei der Dividende dürfte am Markt ebenfalls auf wenig Gegenliebe stoßen. Rein bewertungstechnisch sehen wir hier aber weiterhin ein ordentliches Chance-/ Risikoverhältnis. Mit der recht industrielastigen Kundenstruktur sehen wir in der aktuellen konjunkturellen Situation (die zwar weiterhin schlecht ist, bei den Frühindikatoren aber erste Erholungseichen zeigt) keine größeren Nachteile mehr. Insgesamt bleibt für uns der operative Margentrend der größte Malus der Aktie. Normalerweise wäre mit über die Jahre ansteigenden Umsätzen aufgrund von Skaleneffekten auch mit ansteigenden Margen zu rechnen, aber die EBIT-Marge von Orbis sank von 5,5% im Jahr 2018 auf 5,0% in den Jahren 2019 und 2020, auf 4,5% in 2021, auf 4,0% in 2022, bevor sie auf nur noch 3,9% in 2023 abbröckelte. Bilanziell kommt Orbis immer noch überdurchschnittlich solide daher. Zwar ist die Eigenkapitalquote zuletzt etwas auf 42,9% gesunken (Vorjahr: 43,5%), aber der Nettocashbestand legte in 2023 leicht zu, so dass am 31.12.2023 jeder Anteilsschein mit einem Nettocashbestand von 1,36 Euro (Vorjahr: 1,24) unterlegt war. Auf dieser Basis ermäßigt sich das 2023er KGV von 20,8 nettocashbereinigt auf 16,0. Das ist zwar nicht schreiend günstig, aufgrund der weiterhin soliden Unternehmensentwicklung und der hohen Squeeze-Out-Wahrscheinlichkeit aber nicht überteuert. Da die Aktie des Digitalisierungsprofiteurs in den letzten 12 Monaten deutlich günstiger geworden ist, Orbis durch den höheren Umsatz, gestiegenen Gewinn und weiterhin guter Aussichten aber wertvoller geworden ist, hat sich das Chance-/Risikoverhältnis insgesamt verbessert.

Wir sehen Orbis weiterhin unter 7 Euro als Kauf und den fairen Wert bei rund 10 Euro.

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