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Marktlage: Kalte Fed-Dusche bleibt (vorerst) folgenlos
12.02.2024 | mein Geld.plus Nr. 02/2024Heiße US-Arbeitsmarktdaten
Es ist gar nicht so lange her, dass sich Börsianer fast sicher waren, dass die USNotenbank, die Leitzinsen bei ihrer Sitzung am 20. März senken würde. Inzwischen liegt die Wahrscheinlichkeit dafür laut CME FedWatch Tool nur noch bei knapp 18 Prozent. Selbst im Mai könnte die Fed auf Senkungen verzichten.
Für die kalte Dusche hatten zuletzt ein überraschend heiß ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar und ein hawkish aufgenommenes Ergebnis der Januar-Sitzung der Fed gesorgt. Im Vormonat wurden in der US-Wirtschaft 353.000 neue Jobs geschaffen.
Analysten hatten zuvor mit einem Wert von 185.000 Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenrate sollte auf 3,8 Prozent steigen, verharrte jedoch bei niedrigen 3,7 Prozent. Nicht nur zeigte sich der Arbeitsmarkt überraschend robust, es wurden auch Hinweise auf eine anziehende Inflation geliefert.
Fed-Mitglieder senken die Erwartungen
Die monatlichen Stundenlöhne sind im abgelaufenen Monat um deutliche 0,6 Prozent gestiegen, und damit doppelt so stark wie erwartet. Damit darf bezweifelt werden, dass die Fed in eine sich weiterhin stark präsentierende US-Wirtschaft und eine möglicherweise anziehende Inflation hinein die Leitzinsen senken möchte.
Zumal die US-Währungshüter selbst versuchen, die Erwartungen bei Marktteilnehmern abzusenken. Im Zuge der Pressekonferenz, anschließend an die jüngste Fed-Sitzung, hatte Notenbankchef Powell die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung bereits zur März-Sitzung heruntergespielt.
Er sagte: „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Ausschuss bis zur März-Sitzung ein Maß an Vertrauen erreicht, um den März als Zeitpunkt für Leitzinssenkungen zu bestimmen, aber das bleibt abzuwarten.“ Diese Aussagen konnten insbesondere die US-Börsen jedoch nur kurz ausbremsen.
Wie nachhaltig ist die Rekordjagd?
Im Zuge der jüngsten Rekordjagd standen erneut die US-Techs im Fokus. Diese bescherten dem S&P 500 zeitweise den erstmaligen Sprung über die Marke von 5.000 Punkten. Einige Marktteilnehmer warnen jedoch vor den stattfindenden Übertreibungen. Beispielsweise verweist Marko Kolanovic von J.P. Morgan darauf, dass die Konzentration auf die 10 größten Tech-Werte so hoch sei wie zuletzt im Umfeld der Dotcom-Blase.
Darüber hinaus haben die jüngsten Quartalsberichte im Zuge der laufenden Berichtssaison trotz lediglich leicht verfehlter oder geschlagener Erwartungen zu deutlichen Kursbewegungen geführt. Zu beobachten war dies in den vergangenen Tagen im positiven Sinne bei Arm Holdings oder Cloudflare und im negativen Sinne bei Pinterest, Affirm oder Expedia. Damit stellt sich immer mehr die Frage, ob die Rallye einfach so weitergehen kann.
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