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Austria Börsenbrief
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Geopolitik und Zinsen sind die größten Risiken für den Bullenmarkt

17.04.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 16/2024

Die Börsen sind seit Ende Oktober bekanntlich sehr deutlich gestiegen. Aus der Sicht von Skeptikern handelt es sich dabei weitgehend um eine Blase. Ob dieser Kritikpunkt wirklich stichhaltig ist, kann abschließend nur die Zukunft zeigen. Denn es gibt durchaus auch Argumente, die gegen die Pauschalaussage sprechen, wonach die Bewertungen bereits aus dem Ruder gelaufen sind.

Kritisch beäugt wird insbesondere der fulminante Kursanstieg bei einigen großen Standardwerten. Gemeint sind damit in den USA die so genannten Magischen 7 (Meta, Alphabet, Tesla, Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon) sowie deren Pendants in Europa (Novo Nordisk, Rolls Royce, Stellantis, Ferrari, Hermès, Unicredit, BBVA). Doch optisch hohe Bewertungen sind hier zumeist auch mit entscheidenden geschäftlichen Wettbewerbsvorteilen unterlegt.

Wenn wir trotzdem unterstellen, dass wir uns bereits in einer Blase an den Aktienbörsen befinden, dann ist es so lange rational, trotzdem am Ball zu bleiben, wie die Kurse weiter steigen. Damit lautet die entscheidende Frage, was eine Blase typischerweise zum Platzen bringt. Im aktuellen Fall ist dabei aus unserer Sicht die arg angespannte Geopolitik ein echter Risikofaktor. Die jüngsten Entwicklungen haben den Nahen Osten noch mehr zu einem Pulverfass gemacht als das bisher ohnehin schon der Fall gewesen ist. Sollte beispielsweise die Lage zwischen Israel und dem Iran völlig eskalieren, dann dürfte klar sein, dass dies den Weltbörsen stark zusetzen dürfte.

Abgesehen davon ist es normalerweise so, dass Blasen durch einen Anstieg der Zinssätze korrigiert werden. Spürbare Aktienkursrückschläge sind laut Natixis einzukalkulieren, falls die erwarteten Zinssenkungen der Federal Reserve und der EZB zu einem vorzeitigen Ende kommen sollten – etwa dann, wenn die künftige Inflationsentwicklung fallenden Leitzinsen entgegenstehen sollte.

Zu beachten ist in dieser Hinsicht auch, dass die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen in den USA zuletzt bereits wieder deutlich angezogen haben. Und falls das Vorjahresrenditehoch von 4,93% getoppt werden sollte, fällt uns die Vorstellung schwer, dass dies die Aktienmärkte nicht zumindest temporär deutlich belasten würde. Neben der Geopolitik sollten Anleger daher weiterhin vor allem auf die Inflations- und Zinsentwicklung achten. Wobei es nicht nur aus der Sicht von Natixis sondern auch nach unserer Einschäzung so sein dürfte, dass bei wie bisher erwarteten fallenden Zinssätzen die Aktienkurse noch weiter steigen könnten – Blase hin oder her.

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