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Bei Fintechs scheint die Schwäche endgültig ausgestanden zu sein
27.03.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 13/2024In Ausgabe 28/19 hatten wir bei dem Robeco Global FinTech Equities D EUR Fonds (ISIN LU1700710939 – Euro 155,02) zum Kauf geraten. Das heißt, wir gingen damals eine Wette auf einen Sektor mit viel Dynamik ein. Seitdem ist inklusive der Coronavirus- Pandemie viel passiert und wie volatil es dabei zuging, zeigen die Ausschläge in dem zu dem Fonds abgebildeten Chart.
Wie das Statisikportal Statista konstatiert, hat sich Fintech in den vergangenen zehn Jahren von einem schwer fassbaren Nischentrend zu einer transformativen Kraft in der globalen Finanzlandschaft entwickelt. Ursprünglich mit kleinen Startup- Unternehmen assoziiert, umfasst Fintech heute Multimilliarden- Dollar-Unternehmen. Eine genaue Definition des Begriffs Fintech erweist sich aufgrund der Segmentierung der Branche als schwierig. Online- und Mobile-Banking, digitaler Zahlungsverkehr, Kryptowährungen und Blockchain, Insurtech, Wealthtech, künstliche Intelligenz – sie alle werden als Fintech eingestuft, da sie Innovationen in der Finanzbranche mit Technologie kombinieren.
In den letzten fünf Jahren hat der Fintech-Sektor laut Statista einen beträchtlichen Anstieg der Zahl der Unternehmen erlebt, mit einer bemerkenswerten Konzentration in Nord- und Südamerika. Gleichzeitig gab es weltweit einen bemerkenswerten Anstieg der Fintech-Nutzer, insbesondere im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs, wo die weltweite Nutzerbasis im Jahr 2024 voraussichtlich 3,5 Mrd. übersteigen wird. Trotz der wachsenden Zahl von Fintechs und der wachsenden Nutzerbasis hat sich die Investitionstätigkeit in den letzten Jahren deutlich verlangsamt, wobei 2023 der niedrigste Wert und die niedrigste Anzahl von Investitionen seit 2017 verzeichnet wurde.
Fintech wird oft mit kleinen Startup-Unternehmen in Verbindung gebracht, aber es ist aus der Sicht von Statista wichtig zu wissen, dass die Liste der Fintech-Einhörner – Startups mit einem Wert von über einer Milliarde Dollar – in die Hunderte geht. Acht der zehn größten Fintech-Unternehmen weltweit sind in den Vereinigten Staaten und China ansässig. Trotz der Dominanz dieser beiden Länder waren die beiden am höchsten bewerteten Fintech-Einhörner Ende 2023 die irische Zahlungsabwicklungsplattform Stripe und die in Großbritannien ansässige Digitalbank Revolut. Stripe wurde mit 50 Mrd. Dollar bewertet, deutlich mehr als Revolut, die eine Bewertung von 33 Mrd. Dollar aufwies. Europa beherbergt in der Tat mehrere renommierte Fintech- Unternehmen. Revolut und Wise sind zwei der am weitesten verbreiteten digitalen Banken in Europa, wobei Revolut bis Ende 2023 35 Mio. Kunden erreicht haben soll.
Nachdem der Kapitalfluss wie skizziert etwas versiegt war, gibt es inzwischen erste Anzeichen dafür, dass die Kapitalmärkte auch rund um Fintechs wieder zum Leben erwachen. Robeco verweist in diesem Zusammenhang auf die Rückkehr von Fusionen und Übernahmen mit dem 35-Mrd.-Dollar-Angebot von Capital One Financial für Discover Financial und die zunehmenden Gerüchte zu Stripe, Klarna und Circle, wonach diese an die Börse gehen werden. Aus Sicht der zuständigen Fondsmanager haben sich die besten Unternehmen des Sektors auf profitables Wachstum konzentriert und zusammen mit der Aussicht auf sinkende Leitzinsen führt das zu einer konstuktiven Ausgangslage für die Branchenvertreter.
Uns bringt dies dazu, an dem Global FinTech Aktienfonds festzuhalten, der sich gegenüber der bei der Erstbesprechung gültigen Notiz von 138,50 Euro inzwischen auch wieder ins Plus vorgekämpft hat.
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