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Austria Börsenbrief
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Sonderabschreibung drückt Lenzing auf tiefsten Stand seit 2009

31.01.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 05/2024

Bei Lenzing (ISIN AT0000644505 – Euro 30,30) hat am 23. Jänner die Sonderabschreibung im Volumen von 480 Mio. Euro für einen Rutsch des Aktienkurses auf rund 30 Euro gesorgt. Dies ist das niedrigste Niveau seit der Finanzkrise im Jahr 2009. Der langfristige Abwärtstrend ist damit weiterhin voll intakt. Die hohe Sonderabschreibung ist nicht zahlungswirksam und hat keine Auswirkungen auf das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), bei dem Abschreibungen ausgeklammert sind. Der Vorstand erwartet das EBITDA 2023 mit 300 Mio. Euro in der Mitte der zuvor angepeilten Prognosespanne. Gleichwohl wird der Gewinn unter dem Strich um diese 480 Mio. Euro niedriger ausfallen. Als Gründe für die Sonderabschreibungen wurden weiterhin bestehende Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld und andererseits nach wie vor erhöhte Rohstoff- und Energiekosten sowie erhöhte Diskontierungssätze durch das geänderte Zinsumfeld genannt. Vorstandschef Stephan Sielaff kommentierte: "Wir haben im dritten Quartal 2023 auf das anhaltend schwierige Marktumfeld reagiert und ein umfassendes Performance-Programm gestartet, welches wir seither mit dem Fokus auf positiven Free Cashflow sowie gestärktem Umsatzund Margenwachstum konsequent umsetzen. Somit können wir unsere Ergebnisprognose mit einem EBITDA von rund 300 Mio. Euro bestätigen. Die Bewertungsanpassung nach IFRS ändert nichts an der strategischen Ausrichtung der Lenzing Gruppe." Nico Reiner, Chief Financial Officer, ergänzte: "Die Umsetzung des Performance-Programms läuft nach Plan. Hier wird künftig allein aus Kostenmaßnahmen ein Ergebnisbeitrag von jährlich mehr als 100 Mio. Euro erwartet, davon werden bereits mehr als 50 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2024 wirksam. Besonders bei der Stärkung des Free Cashflow sind wir im Plan, so konnten wir auch im vierten Quartal einen positiven Free Cashflow erzielen. Die Neubewertung der Assets ist jetzt konsequent und der richtige Schritt für die künftige Ausrichtung."

Unsere Einschätzung: Durch diese stattliche Sonderabschreibung wird das Eigenkapital nach unseren Berechnungen um gut ein Fünftel auf dann rund 1,8 Mrd. Euro sinken. Die Eigenkapitalquote wird damit von rund 39% auf nur noch rund 30% absacken und die Nettoverschuldung wird rund auf Höhe des nach unten korrigierten Eigenkapitals liegen. Positiv werten wir die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen, das Cashflow-positive vierte Quartal 2023 sowie natürlich das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete, für die künftigen Marktanforderungen gut aufgestellte Geschäftsmodell mit einem Fokus auf Spezialfasern. Wir trauen Lenzing den Turnaround zu. Doch der Abwärtstrend ist voll intakt.

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