Weltmeister der Geldanlage: Diese Länder und Regionen versprechen bei Aktien in den nächsten 10 Jahren die höchsten Gewinne

Amundi gibt in einer aktuellen Studie Antworten auf die Frage zu den globalen Performanceaussichten bei Aktien in den nächsten zehn Jahren. Laut den von dem größten Vermögensverwalter in Europa ermittelten Ergebnissen sind die erwarteten 10-Jahresrenditen im Vergleich zur Vorjahresprognose leicht rückläufig, insbesondere bei den Aktien der Industrieländer. Der Börsenwerte Verlags-Blog berichtet und verrät, in welchem Land und in welchen Regionen die beste Performance winkt.

Aktieninvestments sind stets auch eine Wette auf die Zukunft. Der Haken dabei: Der Blick nach vorne ist mit vielen Unsicherheiten behaftet und je weiter er vorwärts gerichtet ist, umso größer sind die Unwägbarkeiten. Trotzdem gibt es gute Gründe wie die folgenden, sich für solche Langfrist-Prognosen zu interessieren:

1. Langfristige Orientierung: Aktien sind eine langfristige Anlage. Anleger, die in Aktien investieren, wollen ihr Vermögen über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder sogar Jahrzehnten aufbauen. 10-Jahres-Prognosen geben ihnen einen Eindruck davon, was sie in diesem Zeitraum erwarten können.

2. Vergleichsmöglichkeiten: 10-Jahres-Prognosen ermöglichen es Anlegern, die Wertentwicklung verschiedener Aktien, Branchen und Länder miteinander zu vergleichen. So können sie fundierte Entscheidungen treffen, wo sie ihr Geld investieren möchten.

3. Entscheidungshilfe: 10-Jahres-Prognosen können Anlegern helfen, ihre Anlagestrategie zu entwickeln und zu optimieren. Sie können zum Beispiel entscheiden, ob sie ihr Portfolio stärker auf Aktien setzen möchten, die in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich eine gute Performance erzielen werden, oder ob sie konservativer investieren möchten.

4. Risikomanagement: 10-Jahres-Prognosen können Anlegern helfen, ihre Anlagerisiken zu verstehen und zu managen. Wenn zum Beispiel eine Aktie in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich eine schlechte Performance erzielen wird, kann ein Anleger entscheiden, diese Aktie nicht zu kaufen oder seine Position in dieser Aktie zu reduzieren.

Wie bereits angedeutet, ist es jedoch wichtig zu beachten, dass 10-Jahres-Prognosen keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung sind. Die Aktienmärkte sind volatil und können durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, die sich nicht vorhersagen lassen. Anleger sollten daher 10-Jahres-Prognosen nur als einen von vielen Faktoren betrachten, die sie bei ihrer Anlageentscheidung berücksichtigen sollten.

Unter Beachtung dieses Hinweises führen wir jetzt nachfolgend aus, zu welchen Schlüssen Amundi hinsichtlich der denkbaren Performanceaussichten in den kommenden zehn Jahren basierend auf den derzeitigen Annahmen kommt, die der größte Vermögensverwalter in Europa in einer aktuellen Studie zu diesem Thema unterstellt.

Insgesamt niedrigere Renditeerwartungen bei Aktien als im Vorjahr - Europa, Indien und Emerging Markets ohne China bevorzugt

Bei Aktien hat Amundi die Renditeerwartungen für den US-Markt herabgestuft, da man davon ausgeht, dass die USA zwar weiterhin ein solides Gewinnwachstum je Aktie erzielen könnten, der Markt aber die Wachstumserwartungen fast vollständig eingepreist hat, insbesondere in bestimmten Marktsegmenten wie den Mega Caps. Daher müssen die Anleger auf der Suche nach den attraktivsten Chancen tiefer in die Märkte einsteigen, so das Urteil.

Etwas höhere Gewinn- und Dividendenrenditen sowie attraktivere Bewertungen begünstigen dagegen aus der Sicht von Amundi Aktien aus dem pazifischen Raum (ohne Japan) und Europa. Was japanische Aktien anbelangt, so hat der japanische Markt trotz der neuen Corporate-Governance-Regeln ein geringeres Wachstumspotenzial als andere entwickelte Märkte, heißt es.

Der Vermögensverwalter bevorzugen weiterhin Aktien aus Schwellenländern gegenüber Aktien aus Industrieländern. Im Hinblick auf das Risiko-Rendite-Verhältnis schwindet jedoch der Renditevorteil der Schwellenländer angesichts ihres höheren Risikoprofils.

Innerhalb des Schwellenländer-Korbs erwartet man eine Verschiebung der Präferenzen, da das potenzielle Wachstum von anderen Ländern als China getragen werden dürfte. Insbesondere Indien (erwartete 7,4% p.a. im geometrischen Mittel) und die Schwellenländer ohne China (erwartete 7,1% p.a. im geometrischen Mittel) könnten Renditen von mehr als 7% bieten, was sie im Spektrum der Anlageklassenrenditen höher einstuft und im Regionenvergleich ganz vorne landen lässt.

Für chinesische Aktien erwartet Amundi eine jährliche Rendite von 6,8%. Die Studienautoren bleiben vorsichtig, was die fundamentalen und makroökonomischen Annahmen für China betrifft (unter Berücksichtigung der jüngsten Aktualisierung des langfristigen Inflationsumfelds). Man ist sich dabei der hohen Unsicherheit in China bewusst, geht aber davon aus, dass die extremen Bewertungen für einen teilweisen Rückenwind sorgen können, insbesondere für den Onshore-Markt.

Schließlich dürften die Energiewende und andere säkulare Trends zu mehr Unsicherheit im Finanzsystem führen, und die Aktienvolatilität dürfte sich normalisieren sowie in Richtung langfristiger historischer Niveaus tendieren, so die Annahme.

Es ist laut Amundi jedoch wichtig zu beachten, dass sich diese Bewertung ausschließlich auf die Erwartungen der Anlageklassen in Landeswährung konzentriert, ohne Berücksichtigung von Devisen. Dies kann die Präferenzen der Anleger erheblich verändern, wie die nachstehende Tabelle zeigt, in der die erwarteten Renditen für Aktienindizes in G4-Währungen ohne Absicherung angegeben sind.

Die Renditen werden als Überschuss gegenüber Barmitteln angegeben, um die mit der Anlageklasse verbundene Prämie zu ermitteln. So sind beispielsweise japanische Aktien in jeder Währung die attraktivste Anlageklasse, da sie von dem Engagement in JPY profitieren. Schwellenländer und Schwellenländer ohne China weisen vielversprechende Renditeaufschläge auf, während US-Aktien weniger günstig erscheinen.

Die regionalen Performance-Erwartungen von Amundi auf Sicht von zehn Jahren im Überblick

Quellen: Amundi CASM Model. Daten vom 29. Dezember 2023. Die prognostizierten Renditen sind nicht zwingend ein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung, die erheblich von den Erwartungen abweichen kann.