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Silberpreis erteilt Investment-Lektionen

14.09.2018 | Rohstoffe & mehr Nr. 10/2018

Besonders schlecht ist es zuletzt dem Silberpreis ergangen. Der Blick auf den Chart der vergangenen Jahre fällt hier desaströs aus. Seit April 2011 ist die Notiz von 48,70 Dollar auf 14,18 Dollar je Feinunze abgerutscht. Und wenn jetzt noch das Zwischentief aus dem Jahr 2016 bei 13,58 Dollar fallen sollte, dann wäre der Weg charttechnisch sogar frei für weitere Verluste.

Spannend daran ist vor allem eines: Uns ist kein Experte bekannt, der in den vergangenen Jahren dauerhaft fallende Kurse vorhergesagt hat. Stattdessen gab es sehr viele Marktteilnehmer, die fast schon predigerhaft steigenden Notierungen das Wort redeten. Auf dem Papier gab es für diese Haltung auch wohlfeile Gründe. Wobei sich wie fast immer an den Finanzmärkte auch Argumente für eine gegenteilige Position fanden. Zumindest dann, wenn man die Scheuklappen ablegte. Diese Erfahrung lehrt wieder einmal, dass es speziell am Rohstoffmarkt keinen Sinn macht, sich gegen die vorherrschenden Trends zu stemmen. Das heißt, auch aktuell würden wir erst bei überzeugenden charttechnischen Kaufsignalen beim Silber einsteigen. Wobei unsere offene Denkhaltung auch die Option von irgendwann wieder sehr deutlich steigenden Silberpreisen mit einschließt. Sobald die Zeit dafür reif ist, wird der Chart auf dem Weg nach oben aber zahlreiche Einstiegssignale senden.

Zum jüngsten Preisverhalten von Silber sei noch gesagt, dass die Entwicklung auch schlechter als beim Gold war, was oft der Fall ist, wenn die Industriemetalle auf dem Weg nach unten sind. Die Anzeichen einer Verlangsamung in China - die sich im Einbruch des chinesischen Caixin August Manufacturing PMI widerspiegeln - sowie die Aussicht auf US-Zölle auf weitere chinesische Waren belasteten die Preise für Industriemetalle. Elektronik, die ein Ziel der US-Tarife war, macht etwa 20% des Silberverbrauchs aus. Laut den Analysten vom Research-Haus Capital Economics gibt das Anlass zur Sorge bezüglich der zukünftigen Nachfrage für den Fall, dass der Konflikt eskalieren sollte.

Zu beachten ist auch der Gegenwind, den Silber ähnlich wie Gold in den vergangenen Wochen vom Terminmarkt bekommen hat. Laut Angaben der Landesbank Baden-Württemberg vom 07. September sind die Short-Positionen der Spekulanten seit Mitte Juni von 43.000 auf den Rekordwert von 96.135 Kontrakten gestiegen. Wie es heißt, setzen die Spekulanten folglich mit 480 Mio. Unzen bzw. einem Volumen von rund 7 Mrd. Dollar auf fallende Silberpreise. Zum Vergleich verweist die LBBW auf eine Minenproduktion, die 2017 bei rund 850 Mio. Unzen lag. Gleichzeitig weist man darauf hin, dass die fundamentale Lage am Silbermarkt auf der Angebotsseite zuletzt von 2 Jahren mit rückläufiger Minenproduktion und sogar von 6 Jahren in Folge mit rückläufigem Recycling-Aufkommen gekennzeichnet gewesen sei. Weil sich die Nachfrage relativ stabil zeigte, sei seit dem Jahr 2013 dadurch ein Angebotsdefizit zu verzeichnen. Wie zuvor erklärt, sollte man deswegen aber erst dann auf steigende Notierungen setzen, sobald der Silberpreis überzeugend die Wende geschafft hat.

Wichtig für den Silber- und den Goldmarkt dürfte als nächstes sein, ob die US-Notenbank am 26. September bei ihrer nächsten Sitzung die Leitzinsen ein weiteres Mal erhöht. Allerdings wird das bereits allgemein erwartet, so dass für die Preise von Silber und Gold entscheidend sein wird, ob es geänderte Aussagen zur US-Zinspolitik in den Monaten danach geben wird oder nicht.

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