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Starke Charttechnik bei Tele Columbus
05.12.2018 | MoneyMail Nr. 147/2018Das Gesamtmarktumfeld für Aktien bleibt zwar schwach, aber das macht es Anlegern nicht unmöglich, bei einigen ausgewählten Spezialtiteln dennoch schöne Gewinne einfahren zu können. So liegt die erst Anfang Oktober als Hochrisikospekulation empfohlene Tele Columbus (ISIN DE000TCAG172, Euro 3,73) seit unserer Empfehlung zu 2,67 Euro mit +40 % im Plus, während der DAX seitdem mit einem Minus von rund 1.000 Punkten eine Performance von -8% aufweist.
Die Aktie des mit rund 3,3 Millionen angeschlossenen Haushalten drittgrößten Kabelnetzbetreibers in Deutschland gewann in den letzten Tagen Rückenwind, nachdem Zahlen für das dritte Quartal vorlegt wurden, die besser waren als vom Markt zuvor erwartet und die 2018er Prognose bestätigt wurde. Das Umsatzwachstum zwischen Juli und September 2018 erreichte 3,6 % auf 127,7 Mio. Euro (Vorjahr: 123,3 Mio.), wogegen das EBITDA leicht von 49,1 Mio. auf 49,9 Mio. Euro und der Nettogewinn gut auf 5,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio.) kletterte. Allerdings sackte das um Sondereffekte normalisierte EBITDA um 14,1 % auf 58,6 Mio. Euro (Vorjahr: 68,3 Mio.) ab. Mit diesen Zahlen bestätigte sich unsere Erwartung von Anfang Oktober, dass die Zahlen zum dritten Quartal nicht so katastrophal aussehen, wie es der Chart zu dem damaligen Zeitpunkt vermuten ließ.
Seit Juli 2018 führt Tele Columbus in seinen Versorgungsgebieten mit Fokus auf Bayern, Bremen und Sachsen die Volldigitalisierung seiner Netze durch. Bis Mitte November konnten mehr als 600.000 angeschlossene Haushalte erfolgreich umgestellt werden. Das Projekt wird im Jahr 2019 fortgeführt mit dem Ziel, die freigewordenen Kapazitäten für zusätzliche HD-Inhalte und IP-Produkte zu nutzen. So wurde im Verlauf des dritten Quartals 2018 die Basis für die Anfang Oktober und somit pünktlich zur umsatzstarken Saison gestartete Marketingoffensive gelegt. Die Kampagne bewirbt innovative Produktneuheiten, die das bestehende Portfolio ergänzen sowie den Relaunch von advanceTV. All das kostet erst einmal Geld, was sich in den deutlich gestiegenen Investitionen im Laufe des dritten Quartals (47,0 Mio. gegenüber 22,2 Mio. Euro in Q3/2017) zeigt. Aber wir sind zuversichtlich, dass sich diese Investitionen auszahlen werden. Zudem hatte sich Tele Columbus erst kürzlich eine zusätzliche Finanzierung über 75 Mio. Euro gesichert, um flexibel zu bleiben (wir berichteten).
Alles in allem sind wir mit der Quartalsmitteilung und der Prognosebestätigung zufrieden und erwarten, dass sich der Cashflow im kommenden Jahr deutlich verbessert. Die Analysten sind weiterhin uneins in der Bewertung der Aktie. Während die Commerzbank die übergeordnete Botschaft des Zahlenwerks zwar positiv sieht, aber konstatiert, dass die Trendwende noch eine Menge Arbeit für den Kabelnetzbetreiber bedeute (Kursziel 3,00 Euro; neutral), sieht Hauck & Aufhäuser die Trendwende im Schlussquartal und im kommenden Jahr an Fahrt aufnehmen und beurteilt die Aktie als Kauf mit Kursziel 6,00 Euro.
Unser Trading-Kursziel bleibt bei 4,50 Euro, wobei hier aktuell eine besonders interessante charttechnische Situation auszumachen ist. Nachdem die Aktie jüngst aus dem seitwärts gerichteten Handelskorridor (rund 2,50 Euro bis rund 3,50 Euro) nach oben ausbrach, kam es zu einer kleinen Rallye bis rund 4,00 Euro, wonach sich ein mustergültiger Pullback bis zum vorherigen Ausbruchsniveau bei rund 3,50 Euro anschloss. Diese Formation spricht technisch nun eher für weiter steigende, denn fallende Kurse.
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