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Was trotz sinkender Gewinnschätzungen für ein Hausse-Szenario im Jahr 2023 sprechen könnte

22.12.2022 | Money Mail Nr. 152/2022

In schwierigen Marktphasen geht es aus Anlegersicht auch darum, die eigene Psyche zu beruhigen und nie zu vergessen, dass einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Anlegen in Aktien jener ist, langfristig und beständig investiert zu sein. Das auslaufende Jahr nahm bekanntlich einen Lauf, der die Geduld der Investoren immer wieder auf die Probe stellte. Auch jetzt befinden wir uns gerade schon wieder in einer etwas kritischen Phase. Deshalb macht es Sinn, sich mit der Frage beschäftigt, unter welchen Annahmen 2023 vielleicht einen besseren Verlauf nehmen könnte, als das von vielen Pessimisten derzeit unterstellt wird. Nun, eines der Hauptrisiken für Aktien besteht momentan darin, dass die Konsenserwartungen für die Gewinnentwicklung in den nächsten 12 Monaten derzeit zu hoch erscheinen, da sie seit dem jüngsten Höchststand nur um etwa 5% gesunken sind. Doch im Falle einer Rezession würde es wahrscheinlich zu einem weiteren Rückgang der Gewinnerwartungen kommen.

J.P. Morgan Asset Management geht davon aus, dass bei einer moderaten Rezession die 12-Monats-Gewinnschätzungen gegenüber dem Höchststand um etwa 10% bis 20% zurückgehen werden, wie es in den 1990er oder frühen 2000er Jahren der Fall war. Während einige Marktteilnehmer argumentieren, dass diese Gewinnherabstufungen, falls sie eintreten, gegebenenfalls den Aktienmarkt nach unten ziehen werden, sind die Experten bei dem zitierten Asset Manager der Meinung, dass der Markt bereits einige weitere Herabstufungen der Konsensprognosen eingepreist hat.

Man stellt außerdem fest, dass die Wechselwirkung zwischen den Konsensgewinnprognosen und den Märkten im Laufe der Zeit uneinheitlich war. In den frühen 2000er Jahren und in der Finanzkrise 2008 führten geringere Gewinnprognosen zu weiteren Aktienmarktrückgängen; in den frühen 1990er Jahren erholten sich die Aktien jedoch, während die 12-Monats-Gewinnerwartungen zurückgingen. Sinkende Gewinnprognosen könnten zwar zu einem Rückgang der Aktienkurse führen, doch wenn der Gewinnrückgang moderat ausfällt - wovon J.P. Morgan Asset Management ausgeht -, dann würde dies wahrscheinlich nur zu einem begrenzten weiteren Abwärtstrend für angemessen bewertete Aktien führen, verglichen mit den Rückgängen, die bereits 2022 zu verzeichnen waren.

Die Analysten von J.P. Morgan Asset Management räumen ein, dass es ungewöhnlich wäre, wenn der Aktienmarkt die Talsohle bereits erreicht hätte - dies geschieht in der Regel erst, wenn die Arbeitslosenquote zu steigen beginnt und die US-Notenbank (Fed) die Zinsen senkt. Der Markt sei jedoch bereits viel stärker zurückgegangen als üblich, bevor der Abbau von Arbeitsplätzen begonnen habe. Da es sich wahrscheinlich um die am besten prognostizierte Rezession der letzten 50 Jahre handele, bestehe die Möglichkeit, dass die Aktienmärkte diese Rezession früher eingepreist haben könnten, als sie es normalerweise täten. Auch wenn die Aktienmärkte nach Ansicht von J.P. Morgan Asset Management die Talsohle trotzdem noch nicht ganz erreicht haben, ist man der Meinung, dass sich das Risiko-/Ertragsverhältnis für Aktien im Jahr 2023 angesichts der Rückgänge im Jahr 2022 verbessert hat. Das viele schlechte Nachrichten bereits eingepreist seien, ist man der Meinung, dass das Potenzial für weitere Abwärtsbewegungen begrenzter ist als zu Beginn des Jahres 2022. Wichtig sei, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktien bis Ende nächsten Jahres höher liegen werden, ausreichend gestiegen ist, um dies zum Basisszenario von J.P. Morgan Asset Management zu machen.

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