Zum Hauptinhalt springen
Aktiv investieren und profitieren.
Money Mail
Money Mail

DAX mit einem dicken Wochenminus - negativer Stimmungsumschwung steht einer Jahresendrally im Wege

18.12.2022 | Money Mail Nr. 150/2022

Die Bilanz an den Weltbörsen für die abgelaufene Woche fällt eindeutig sehr negativ aus. Gut ablesen lässt sich das am Ergebnis, das der Dax vorzuweisen hat. Ist der deutsche Leitindex im Wochenvergleich doch um satte 3,3% gefallen. Bei einem am Freitag erreichten Schlussstand von 13.893,07 Punkten ist der Dax nicht nur unter die Marke von 14.000 Punkten gefallen, sondern der Chart lässt auch allgemein wieder in einer Art und Weise den Kopf fallen, die befürchten lässt, dass es nicht einfach sein wird, die bis vor kurzem gesehene Erholungsrally schon bald weiter fortsetzen zu können. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Notenbanken. Denn sowohl die Fed als auch die EZB haben nach ihren in der abgelaufenen Woche abgehaltenen Sitzungen deutlich gemacht, dass sie bei ihrem Kampf gegen die hohe Inflation noch lange nicht am Ziel sind. Vielen Marktteilnehmern dämmerte es daraufhin, dass sie bei ihren Annahmen zur Höhe der Leitzinsen im kommenden Jahr bisher zu optimistisch gemessen sein könnten.

Das heißt, man hält es jetzt für denkbar, dass die Leitzinsen noch etwas höher steigen als unterstellt und es auch noch etwas länger dauern könnte, bis es zu einer Zinswende nach unten kommt. Und sollte sich das bewahrheiten, könnte das die Kurse in der Tat vorerst etwas weiter ausbremsen. Zumal damit dann auch die Risiken eines stärkeren konjunkturellen Abschwungs zunehmen würden, was wiederum womöglich auch wenig vorteilhaft auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne einwirken könnte.

An der ohnehin schwächelnden Konjunktur dürften die Pläne der führenden Notenbank laut Landesbank Baden-Württemberg jedenfalls keineswegs spurlos vorübergehen. Um die enorme Teuerung wieder in den Griff zu bekommen, nehmen die Währungshüter daher sogar bewusst eine Rezession in Kauf, so das Urteil der dortigen Analysten. Dies dürfte sich alsbald markant in den Zahlenwerken der Unternehmen niederschlagen, weshalb sich nach der Erholungsrally der vergangenen Monate an den Aktienmärkten nun mehr und mehr Tristesse breitmache.

Wir wollen den Markt deswegen zwar nicht gleich komplett abschreiben, aber man muss schon konstatieren, dass der Himmel über den Weltbörsen durch die jüngsten Nachrichten wieder mit mehr potenziellen Sturmwolken versehen ist. Für die beiden noch verbliebenen Wochen des Jahres 2022 wieder die nunmehr wieder etwas mehr verunsicherten Anleger jede neue Meldung daraufhin abklopfen, was diese für die Aussichten in punkto Inflation und Konjunktur zu bedeuten hat.

In der kommenden Woche stehen dabei auch noch einige Daten an, die vielleicht wieder zu etwas mehr Orientierung verhelfen. Gemeint ist damit zum einen gleich zum Wochenauftakt die Bekanntgabe des deutschen ifo-Geschäftsklimas für Dezember. Laut Bayerischer Landesbank dürften verbesserte Geschäftserwartungen zu einem leicht steigenden Geschäftsklima führen. Der Sprung bei den Erwartungen dürfte sich allein dadurch ergeben, dass die Unternehmen bei einem Horizont von sechs Monaten nun optimistisch ins Frühjahr gehen können, nachdem eine Gasmangellage sowie eine weitere Eskalation der Energiepreiskrise durch das massive staatliche Eingreifen zunehmend unwahrscheinlich werden. Die Lagebeurteilung dürfte allerdings durch schwache Neuorders und Konsumzurückhaltung im Weihnachtsgeschäft getrübt werden. Ob das Ende vieler Covid-Restriktionen in China letztlich eher positiv oder negativ auf Lieferketten und Nachfrage wirkt, bleibe noch abzuwarten.

Interessant wird es zum anderem am Mittwoch sein, was die da anstehende Veröffentlichung des deutschen GfK Verbrauchervertrauens im Dezember bringt. Laut Bayerischer Landesbank dürfte es wieder gestiegen sein – vielleicht sogar etwas stärker als in den beiden Monaten zuvor. Der Rückgang der Inflationsrate im November könnte demnach Hoffnungen auf ein Abflauen des Preisdrucks schüren. Zudem seien zuletzt solide Gehaltsabschlüsse erzielt worden. Die Konjunkturerwartungen sollten mit Blick auf die nächsten 12 Monate ebenfalls steigen. Das alles könnte sich auch positiv auf die Anschaffungsneigung auswirken, so die Vorhersage.

Darüber hinaus findet sich zur Wochenmitte auf dem Terminkalender noch die Veröffentlichung des US-Verbrauchervertrauens (Conference Board). Dieses dürfte sich im Dezember wieder leicht aufgehellt haben, so die Bayerische Landesbank. Der für die trübe Stimmung verantwortliche Inflationsdruck habe sich zuletzt abgeschwächt, insbesondere an der Tankstelle und im Güterbereich. Auf Sicht von einem Jahr seien die Inflationserwartungen der Verbraucher gemäß jüngsten Befragungen der NY Fed (5,2%) und University of Michigan (4,6%) spürbar gefallen. Zugleich blieben die Konditionen am Arbeitsmarkt für Jobsuchende günstig.

Interesse geweckt?

Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:

Bestellung

Sollten Sie über einen gültigen Gutscheincode verfügen, können Sie diesen im nächsten Schritt entwerten.
Der Rabattbetrag wird im Warenkorb automatisch vom Gesamtbetrag abgezogen.

Jahresbezug

282,-

Monatsbezug

27,-