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Neue Impfstoff-Hoffnungen führen bei uns (noch) nicht zu einem Strategiewechsel

12.11.2020 | Money Mail Nr. 134/2020

An den Börsen ging es im bisherigen Wochenverlauf wieder einmal sehr turbulent zu. Verantwortlich war dafür die Aussicht auf die baldige Zulassung eines CoronavirusImpfstoffes. Die Nachricht von einem Durchbruch im Wettlauf um ein Mittel gegen Covid-19 zog einen der umsatzträchtigsten Handelstage seit dem Höhepunkt der Pandemie-Krise im März nach sich. Laut Daten von Reuters wechselten Assets im Wert von fast 2 Billionen Dollar auf den globalen Märkten den Besitzer.

Auffällig war dabei am Montag vor allem die Stärke der Öl- & Gas-Titel sowie der Finanzwerte. Diese übertragen mit ihrer Wertentwicklung jene des Nasdaq 100 Index an einem Tag um mehr als 11%. Angesichts dieser fulminanten Bewegung stellt sich natürlich die Frage, ob es sich dabei um einen nachhaltigen Favoritenwechsel handelt. Auf der Suche nach einer Antwort sollte man sich erst einmal daran erinnern, dass der Nasdaq 100 die beiden Sektoren seit Jahresbeginn bis Mittwoch trotzdem um 83% übertroffen hat.

Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es laut den Charttechnikern bei Julius Bär eher nach einer Konsolidierung und noch nicht nach einer Trendwende aus. Allerdings weist man gleichzeitig auch darauf hin, dass die unglückliche Tatsache bei der Verfolgung von Trends jene ist, dass man die finale Trendwende immer etwas zu spät erkennen wird. Bis jetzt entsprach der Rückschlag bei Wachstumsaktien aber nur dem durchschnittlichen Rückschlagniveau in der laufenden Hausse, wie der nachfolgende Chart zeigt. Wobei die Experten bei Julius Bär auch noch darauf hinweisen, dass Growth-Aktien in den vergangenen 3 Wochen in allen Regionen neue Höchststände gegenüber Value-Aktien markiert haben. Ein Fakt, der ebenfalls gegen voreilige Schlüssen in Sachen Wachablösung spricht.

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