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Wie schliesst sich die Kluft zwischen Konjunkturdaten und Aktienkursen?

01.10.2019 | Money Mail Nr. 115/2019

Ein wichtiger europäischer Aktienleitindex wie der Stoxx Europe 50 Performance-Index hat am vergangenen Freitag ein weiteres Rekordhoch markiert. Das ist ein sehr ermutigendes Zeichen. Auch der Dax hat sich abgesehen vom Rückschlag an diesem Dienstag relativ gut gehalten, obwohl speziell in Deutschland die Konjunkturdaten seit geraumer Zeit zu wünschen übriglassen. Passend dazu weisen die Analysten bei der Bayerischen Landesbank darauf hin, dass sich die Aktienmärkte gemessen an der Konjunkturentwicklung im bisherigen Jahresverlauf ungewöhnlich robust geschlagen haben. So sei seit Jahresbeginn trotz anhaltender Konjunkturabschwächung eine Bewertungsexpansion gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis zu konstatieren. Üblicherweise seien die Konjunkturdynamik und die Aktienbewertungen jedoch positiv korreliert. Insofern schienen sich die Aktienmärkte von der Konjunkturentwicklung abgekoppelt zu haben bzw. einen Konjunkturaufschwung vorwegzunehmen, der weiterhin ausbleibt.

Um die gute charttechnische Ausgangslage nicht wieder zu verspielen, kommt es so gesehen darauf an, dass sich die Konjunkturdaten bald verbessern. Außerdem kommt es darauf an, wie ab Oktober die Berichtssaison für das abgelaufene Quartal bringt. Die Bayerische Landesbank befürchtet hier jedoch, dass sich der Abwärtstrend der Gewinnrevisionen zunächst noch weiter fortsetzt. Stimmt diese Annahme, bedarf es positiver geldpolitischer Impulse von Seiten der Notenbanken, um die Anleger bei Laune zu halten. Eine Stütze ist außerdem als Kontraindikator betrachtet die derzeit noch immer defensive Positionierung vieler Investoren.  

Fazit: In Zweifelsfällen wie aktuell, in denen es bei der Analyse widersprüchlich zu interpretierenden Daten gibt, orientieren wir uns vor allem an dem, was uns die Charttechnik sagt. Mit Blick auf das Chartbild beim Stoxx Europe 50 Performance-Index ist es so, dass sich jetzt entscheiden muss, ob der neue Rekord vom Freitag nur eine Bullenfalle war oder ob es sich um ein prozklisches charttechnisches Kaufsignal handelt. Die Antwort darauf steht derzeit noch aus. Um die neuen Bestmarken zu bestätigen bzw. auszubauen, bedarf es aber besserer Konjunkturdaten. Denn wie der schwache Handelstag an diesem Dienstag gezeigt hat, sind wir an einem Punkt angelangt, an dem anhaltend schlechte Wirtschaftsdaten nicht mehr so ohne weiteres weggesteckt werden.

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