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Rekordhohe Absicherungspositionen sprechen gegen irrationalen Überschwung

08.07.2021 | Money Mail Nr. 079/2021

Schaut man sich die Rekordjagd etlicher führender Leitindizes an, dann kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es einigen Optimismus unter den Investoren geben muss. Das gilt insbesondere auch mit Blick auf die Privatanleger, denn im Zuge von Covid-19 ist es praktisch weltweit zu einer Anstiegswelle bei der Zahl neuer Aktionäre gekommen. Auch deshalb häufen sich die Warnungen vor künftigen starken Kurseinbußen. So hat auch die Bank Unicredit in den vergangenen Wochen darauf hingewiesen, dass die Gefahr von temporären Rückschlägen besteht. Dies könnte insbesondere im Hinblick auf den Sommer mit seinen traditionell niedrigen Handelsvolumina und damit dem Risiko größerer Schwankungen im Vergleich zu anderen Zeiträumen des Jahres zutreffen, heißt es.

Dies bedeute jedoch nicht, dass sich eine nachhaltige Schwäche abzeichne. Vielmehr dürfte ein vorübergehender Auslöser für einen Rückschlag die Unsicherheit bezüglich der Zentralbankpolitik im Vorfeld der Jackson Hole Konferenz Ende August sein. Diese Angst vor einem Marktrückschlag sei in einigen Bereichen des Marktes spürbar. So habe beispielsweise der CBOE Skew Index, der die Kosten für die Absicherung von Tail-Risk-Aktien abbildet (der Indexwert spiegelt typischerweise die Handelsaktivität von Portfoliomanagern wider, die das Tail-Risiko mit Optionen absichern, um ihre Portfolios vor einem großen, plötzlichen Marktrückgang zu schützen), jüngst den höchsten Stand aller Zeiten erreicht.

Die Unicredit hält diese Angst für weitgehend unbegründet, sie könnte aber zu einer vorübergehend höheren Volatilität führen, so das Urteil. Angesichts eines intern positiven Aktienmarktausblicks betrachten die Analysten aber jeden potenziellen Rückschlag als gute Gelegenheit zum Kauf von Aktien.

Fazit: Uns gefallen manche Dinge im Marktumfeld nicht wirklich. Gemeint ist damit die teilweise bei (neuen) Privatanlegern anzutreffende Meinung, Geld verdienen an der Börse sei leicht, nur weil in den vergangenen Jahren eine Mixtur aus expansiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen für eine günstige Ausgangslage gesorgt hat. Doch von einer allgemeinen Euphorie würden wir nicht sprechen. Vielmehr ist es eine Stärke der Hausse der Vorjahre, dass sich diese stets an einer Wand der Angst nach oben gehangelt hat. Der oben gezeigte Rekordstand beim CBOE Skew Index passt zu dieser Bestandsaufnahme. Denn wenn so viele Investoren Absicherungsbedarf sehen, dann ist das tendenziell sogar als ein Kontraindikator zu sehen und es würde uns daher nicht wundern, wenn die Kurse noch weiter nach oben laufen würden, sofern ein schwarzer Schwan und somit ein unerwartet negative Ereignis für die Finanzmärkte ausbleiben sollte.

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