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Die Adipositas-Epidemie bietet vielfältige Anlagechancen

04.07.2019 | Money Mail Nr. 076/2019

Gesundheitsaktien haben zuletzt speziell in den USA an relativer Stärke verloren, So steht beispielsweise das Verhältnis des US-Informationstechnologiesektors zum US-Gesundheitssektor kurz davor, eine 23-jährige Seitwärtsbandbreite zugunsten der Informationstechnologieaktien nach oben hin zu verlassen.  

Trotzdem gibt es im Gesundheitswesen weiterhin interessante Aktien. Einer der Bereiche, in denen man als Investor nach wie vor fündig werden kann, hat mit dem Thema Adipositas zu tun. Gemeint ist damit die Fettleibigkeit. Diese ist weltweit eine der großen gesundheitlichen Herausforderungen der heutigen Zeit, da sich die Zahl übergewichtiger Menschen seit 1980 mehr als verdoppelt hat. Durch die kontinuierlich steigenden Adipositasraten und das wachsende Gesundheitsbewusstsein entstehen etwa nach Ansicht der Analysten beim Schweizer Bankhaus Julius Bär auch Anlagegelegenheiten.

In einer aktuellen Studie verweist man in diesem Zusammenhang darauf, dass das Weltwirtschaftsforum Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) neben Unterernährung und Klimawandel als eine der drei großen Herausforderungen der Welt betrachtet. Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation gelten Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) ab 25 als übergewichtig und mit einem BMI ab 30 als fettleibig. Wie es weiter heißt, bedeuten Gewichtszunahme gesundheitliche Probleme für die Betroffenen und sozioökonomische Herausforderungen für Regierungen und Unternehmen.  

Der gängigen Anschauung zufolge kommt es durch die Kombination aus übermäßigem Essen und zu wenig Bewegung zur Gewichtszunahme. Die zunehmende Bewegungsarmut, die ständige Verfügbarkeit verarbeiteter Lebensmittel und der durch die Alltagshektik bedingte Anstieg von Stress verschlimmern die Situation zusätzlich. Aber Fettleibigkeit ist auch genetisch bedingt. Einer Studie der Harvard Medical School zufolge gibt es im menschlichen Körper über 400 Gene, die entscheidend dafür sein können, ob man übergewichtig oder fettleibig wird. 

Fettleibigkeit ein globales Problem  

Wegen der Vorliebe der Amerikaner für Fast Food, zuckerhaltige Getränke und Fleisch denken die Menschen bei Adipositas in der Regel an die USA, so die Julius Bär-Analysten in ihrer Studie. Und tatsächlich konsumiert nach Schätzungen des US National Center for Health Statistics ein Drittel der Amerikaner täglich Fast Food. Betrachtet man allerdings die absolute Zahl fettleibiger Menschen weltweit, dann stehen die Schwellenländer an der Spitze. Zwar sind beispielsweise nur 5% der Chinesen adipös, doch liegt die absolute Zahl damit bei 70 Mio., also mehr, als Frankreich insgesamt Einwohner hat. Durch die Adipositas-Epidemie entstehen gesundheitliche und sozioökonomische Herausforderungen, aber laut Julius Bär auch Anlagegelegenheiten. Konkret haben die Analysten 5 Segmente ausgemacht, die von den Bemühungen um die Bewältigung des globalen Adipositas-Problems profitieren dürften.  

Erstens das Gesundheitswesen (Behandlung adipositasbedingter Störungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Niereninsuffizienz), zweitens Lebensmittel und Getränke (steigende Nachfrage nach gesünderen Lebensmittelalternativen), drittens Wellness (mit dem Bewusstsein um die Bedeutung einer gesunden Lebensweise wächst auch das Interesse an Wellness-Tourismus und Wellness-Produkten), viertens Sportbekleidung (Sportschuhe und –bekleidung sind 2 Schlüsselbereiche, die gut dafür aufgestellt sind, um vom Thema körperliche Betätigung im Kampf gegen globale Fettleibigkeit zu profitieren) und fünftens Wearables (innovative Technologie für das Fitness-Tracking).  

Zu den Unternehmen, die auf irgendeine Art und Weise vom skizzierten Sachverhalt profitieren sollten und von uns zumindest in einer unserer Verlagspublikationen als Kauf eingestuft sind, zählen unter anderem der französische Getränke- und Lebensmittelkonzern Danone, der deutsche Sportartikelhersteller Adidas und der britische Pharmakonzern AstraZeneca.  

Adipositas-Profiteur Abbott Laboratories ist kaufenswert  

Neu als kaufenswert stellen wir in dieser Ausgabe auch noch die Aktien von Abbott Laboratories (ISIN: US0028241000, 85,64 Dollar; 75,89 Euro) vor. Dahinter steckt ein US-Pharmakonzern, der in der Diagnostik, Medizintechnik, medizinischen Ernährung und Entwicklung von Markengenerika tätig ist. Die Kerngeschäftsfelder Ernährung, Medizinprodukte, verschreibungspflichtige Medikamente in Schwellenländern und medizinische Diagnostik verfügen über recht gute Wachstumsaussichten. Das erklärt, warum der Titel an der Börse so gefragt ist, aber auch warum die Bewertung optisch relativ hoch ist.  

Nachdem das Unternehmen im ersten Quartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen des Marktes übertroffen hat, sieht die konzerneigene Prognose für das Gesamtjahr 2019 bei dem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis je Aktie 3,15 bis 3,25 Dollar vor. Der Analystenkonsens rechnet derzeit mit 3,22 Dollar und von 2018 bis 2022 geht die Vorhersage bei dieser Kennzahl von einer Verbesserung von 2,88 Dollar auf 4,47 Dollar aus.  

Die Gesellschaft ist aus unserer Sicht recht gut positioniert und das honoriert auch die Börse, wie ein überzeugender langfristiger Aufwärtstrend dokumentiert. Auch das Chartbild steht somit einer Kaufempfehlung nicht entgegen, sondern stützt dieses Anlagevotum sogar. Wie bereits geschrieben, bringt uns das bei diesem S&P 100 Index-Mitglied zu einem Kaufurteil.

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