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Sobald positive Überraschungen ausbleiben, heißt es aufgepasst an den Börsen
03.06.2021 | Money Mail Nr. 064/2021Die Berichtssaison ist bekanntlich extrem gut verlaufen. Die Gewinne haben nicht nur die Erwartungen übertroffen, sondern dies auch noch in zunehmendem Tempo getan. Das wiederum sorgte für anhaltende Zuversicht unter den Marktteilnehmern und ermutigte die Anleger zu weiteren Aktienkäufen.Die Analysten von Ned Davis Research erinnern aber daran, dass es sich die Anleger irgendwann an die positiven Gewinnübertreibungen gewöhnt haben und positive Überraschungen nicht mehr länger überraschen. Das wiederum dürfte laut dem US-Finanzdienstleister die Zeit sein, bei der die derzeit vorherrschende Selbstgefälligkeit der Investoren die globalen Aktien anfällig macht. Denn bei einer Verlangsamung der Gewinne würden traditionell verstärkt auch wieder Fragen nach den Rechtfertigungen für die optisch hohen Bewertungen gestellt.Wann diese Phase anbricht, ist derzeit noch offen. Aktuell ist das bestehende Gewinn-Momentum laut Ned Davis Research noch immer mit einem anhaltenden globalen Bullenmarkt vereinbar (der %-satz der MSCI All Country World Index-Komponentenmärkte mit im Jahresvergleich höheren Gewinnwachstumsraten ist mit 94% so hoch wie nie zuvor). Der abgebildete Chart zeigt aber, dass es Sinn macht, die skizziertenZusammenhänge zu beobachten. Denn das Entstehen von Bärenmärkten (gekennzeichnet durch die orangefarbenen Balken) ging zeitlich mit einem tendenziell ins Negative drehende Gewinn-Momentum einher.Fazit: Wenn es am schönsten ist, sollte man sich auch daran erinnern, dass irgendwann mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch wieder schlechtere Zeiten kommen. An der Börse droht das beispielsweise dann, wenn sich das Gewinn-Momentum eintrübt. Viel besser als im ersten Quartal kann eine Berichtssaison nicht laufen und folglich gibt es in dieser Hinsicht Risiken. Wie immer lassen wir uns bei unseren Anlageentscheidungen aber auch von der Charttechnik leiten und diese gibt mit intakten Aufwärtstrendsbei vielen wichtigen Aktienindizes nach wie vor grünes Licht.
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