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Als Anleger nur nach Value-Schnäppchen zu suchen ist nicht zielführend

05.05.2021 | Money Mail Nr. 051/2021

Die Anhänger des Value-Anlagestils suchen bekanntlich nach Aktien von Unternehmen, die gemessen an ihrem inneren Wert als unterbewertet einzustufen sind. Oder wie es in einer aktuellen Studie von M.M.Warburg & Co. in Anlehnung an den Gottvater des Value-Investings, Benjamin Graham, heißt: Die Anhänger des Value-Investmentstils sind letztlich immer auf der Suche nach einem Unternehmen, das einen Dollarwert ist, aber nur 50 Cent kostet.

Doch speziell in den vergangenen Jahren sind die mit dieser Philosophie erzielten Performance-Ergebnisse alles andere als berauschend ausgefallen. Das bestätigt auch eine Berechnung von M.M.Warburg & Co. Dabei haben dieAnalysten für alle Aktien des Stoxx 600 Index in dessen jeweiligen historischen Zusammensetzungenauf Basis mehrerer Bewertungskennzahlen berechnet, wie stark die Aktien jeweils (gemessen in Standardabweichungen) von ihren eigenen historischen Daten abweichen. Dabei wurden nur Daten von Analystenschätzungen verwendet, die auch historisch genauso verfügbar waren, womit eine Echtzeitanwendung perfekt repliziert wurde. Gekauft wurden dann für mindestens 6 Monate immer die Aktien, die besonders deutlich unter ihren historischen Bewertungskennzahlen notierten. Das Ergebnis ist ernüchternd, wie die Abbildung in der aktuellen Ausgabe zeigt.

Die kumulierte Wertentwicklung liegt leicht unter der derBenchmark; in den meisten Phasen lag die rollierendeJahresrate der Strategie in der Nähe der rollierenden Jahresrate der Benchmark. Vereinfacht gesagt: Man hättesich die Mühe eigentlich sparen können, nach Schnäppchen zu suchen.

Die Analysten von M.M.Warburg & Co. bringt das letztlich zu dem folgenden Schluss: „Insgesamt zeigen unsereBerechnungen schon seit längerer Zeit, dass es zunehmend sinnlos ist, als Einzelinvestor beim Thema Bewertung schlauer sein zu wollen als der Gesamtmarkt. Vielesspricht dafür, sich auf Themen wie Bilanzqualität, Profitabilität, Gewinnwachstum, wettbewerbliches Umfeldund die Qualität des Managements zu konzentrieren.Beim Thema Bewertung verbrennt man sich dagegen zuoft und zu leicht die Finger.“

Unser Fazit: Wir können den vertretenen Ansichten durchaus zustimmen. Beim Kauf von Aktien achten wir zwar auch mit auf die Bewertung, aber bereits da geht es nicht nur um die absolute, sondern auch die relative Bewertung. Außerdem fließen in unsere Überlegungen anderen Faktoren wie Qualität, Wettbewerbsvorteile potenzielle Kurskatalysatoren und die Charttechnik etc. mit ein. So ein Multi-Ansatz ist aus unserer Sicht sinnvoller als eine Versteifung auf den traditionellen Value-Ansatz.

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