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Anziehende Kurse bei sinkenden Ergebnisprognosen und steigenden DAX-Bewertungen werfen Fragen auf

01.05.2020 | Money Mail Nr. 051/2020

Nach einem zuvor scharfen Einbruch haben sich die Kurse an den Weltbörsen in den vergangenen Wochen wieder spürbar erholt. Obwohl dadurch noch nicht alle erlittenen Verluste ausgebügelt sind, hat die jüngste Gegenbewegung nach oben Folgen, die es zu beachten gilt. Denn wie die Commerzbank in einer aktuellen Studie erklärt, hat der teilweise Stillstand der Weltkonjunktur aufgrund der Corona-Pandemie dramatische Auswirkungen auf die Dax-Gewinnperspektiven.
 
So seien die Gewinnerwartungen für die DaxUnternehmen für das Geschäftsjahr 2020 im vergangenen Quartal um 25% auf 684 Indexpunkte eingebrochen. Auch für das Geschäftsjahr 2021 seien die Erwartungen um 10% nach unten gegangen. Der 12-Monatstrend der DaxGewinnerwartungen habe bereits im August 2018 mit 1.030 Indexpunkten seinen Hochpunkt erreicht, gefolgt von einem Rückgang um 25% auf aktuell 770 Punkte.
 
In vergangenen Rezessionen sei dieser Gewinntrend sogar regelmäßig um 40% gefallen. Trotz der sehr stark eingetrübten Gewinnperspektiven habe sich der Dax zuletzt deutlich erholt, da Bewertungskennzahlen für den Dax eine V-förmige Erholung hingelegt hätten. So sei das Kurs-Gewinn-Verhältnis wieder von unter 10 auf über 14 gestiegen, verglichen mit einem Zehnjahresdurchschnitt von 12. Die weltweit expansive Geld- und Fiskalpolitik, die rückläufige Zahl der neuen
Infektionen, die gelockerten Ausgangssperren und Hoffnungen auf einen Impfstoff hätten die Aktienmärkte angetrieben.

Ein so ausgeprägter Anstieg der KGV-Bewertung sei aber völlig untypisch für den Beginn einer Rezession. Die historisch einmaligen Maßnahmen der Notenbanken weltweit mit ihrer massiven Ausweitung der Bilanzsummen ist wahrscheinlich ein entscheidender Grund, warum Investoren wieder bereit sind, trotz anhaltender hoher Unsicherheit wieder deutlich höhere KGVs für Aktien zu zahlen, so die Analysten der Commerzbank. Auch wir halten die skizzierten Aspekte für beachtenswert, sind aber gespannt, ob die massiven geld- und fiskalpolitischen Ankurbelungsmaßnahmen dieses Mal dazu führen, früher zu beobachtende Zusammenhänge außer Kraft zu setzen. Konkret heißt das, wir lassen die Dinge auf uns zukommen und machen das weitere Handeln wie immer davon abhängig, wie sich fundamentales Umfeld und Charttechnik weiterentwickeln.

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