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Die Warnungen vor einer Kurskorrektur nehmen zu

17.04.2021 | Money Mail Nr. 044/2021

Dies- und jenseits des Atlantiks jagt weiterhin ein Rekord den nächsten, stellt die Hessische Landesbank in einer aktuellen Publikation fest. Dass gerade in Deutschland die dritte Welle der Coronavirus-Pandemie weitere Restriktionen nach sich ziehen wird, ist für Aktien kein Thema, heißt es darin weiter. Schließlich deuteten weltweit massiv gestiegene Einkaufsmanagerindizes insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe auf eine dynamische Konjunkturerholung hin. Wenn es doch irgendwo klemme, sprängen die Staaten mit massiven Konjunkturprogrammen in die Bresche.

Außerdem hätten es weder Fed noch EZB eilig, an ihrem ultralockeren geldpolitischen Kurs etwas zu ändern. Für viele Anleger gälten Aktien daher inzwischen als sichere Wette. Die Nachfrage nach Kursabsicherung sei weiter rückläufig. Dass es trotz anziehender Konjunktur an der Börse auch einmal in die andere Richtung gehen könne, erwarteten inzwischen immer weniger Marktteilnehmer. Die entscheidende Frage für die Hessische Landesbank ist: Wie viel von diesen ausgesprochen aktienfreundlichen Themen ist inzwischen schon eingepreist. Dabei kann laut den Analysten ein Blick in die Historie Orientierung bieten.

Seit dem Tief im März 2020 habe der S&P 500 Index bislang 86% zugelegt. In keinem der Bullenmärkte seit 1949 sei im selben Zeitraum der Kursanstieg derartig kräftig ausgefallen. Die Rally sei sogar dynamischer als die Hausse nach der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, die im März 2009 einsetzte. Dabei seien Aktien damals mit einer deutlicheren Unterbewertung gestartet. Auf Basis der Gewinnschätzungen für die kommenden 12 Monate habe der S&P 500 Index damals ein KGV von rund 10 aufgewiesen. Im März 2020 habe das KGV dagegen rund 15 betragen, was dem langfristigen Durchschnitt entspreche.

Mittlerweile seien US-Aktien allerdings teuer. Auf Basis absoluter Bewertungskennziffern sei der S&P 500 derzeit ähnlich hoch bewertet wie zur Hochphase des New Economy-Booms im Jahre 2000. Selbst die zu erwartende Risikoprämie von Aktien gegenüber Renten sei deutlich abgeschmolzen. Auf vergleichbaren Niveaus hätten in der Vergangenheit häufig längere Konsolidierungsphasen eingesetzt. Auch wenn die Bewertung kein besonders guter Timing-Indikator sei, liefere sie wertvolle Hinweise für die mittelfristigen Ertragsaussichten von Aktien, so das Urteil. Insofern könnte die gerade angelaufene USBerichtssaison wichtige Signale geben. Nur wenn starke Ergebnisse dazu führten, dass die ohnehin schon hohen Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre weiter nach oben revidiert werden müssten, ergäbe sich aus fundamentaler Sicht noch Kurspotenzial, andernfalls drohten Rücksetzer. Angesichts des ungünstigen ChanceRisiko-Verhältnisses sollten sich Anleger eher zurückhalten, meint die Hessische Landesbank.

Unser Fazit: Wir haben im Rück-/Ausblick bereits erwähnt, dass der Markt überkauft ist. Auch auf die Problematik hoher Bewertungen sind wir früher bereits ab und an eingegangen. Als Folge dieser Bestandsaufnahme ist jederzeit mit einer Korrektur zu rechnen. Wann diese kommt ist allerdings die offene Frage. Auch deshalb, weil wir anders als in der zitierten Publikation erwähnt derzeit überall Warnungen vor einem baldigen Rückschlag lesen und hören. Auch stellt sich die Frage, wie man mit diesem Risiko umgeht. Denn beim Versuch den Markt zu timen, kann man im Idealfall zwar viel richtig machen, oft klappt das mit dem Timing aber nicht so gut und man lässt deshalb Performance liegen. Denn wer weiß schon, wann eine Korrektur beginnt und wann sie endet. Und wer hat dann nach Rückschlägen den Mut, neu zu investieren. Nicht einfacher wird die Sache dann, wenn man wie wir darauf setzt, dass langfristig noch weiter Kurs-Luft nach oben besteht. Deshalb sehen wir derzeit noch von größeren Gewinnmitnahmen ab.

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