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Interessanter historischer Gleichlauf von US-Auftragseingängen und Weltaktienindex
08.04.2021 | Money Mail Nr. 040/2021Der globale Aktienmarktindex erzielte zuletzt auf DollarBasis gleich mehrfach hintereinander neue Höchststände. Gleichzeitig ist in den USA der ISM Index für den Produktionsbereich auf den höchsten Stand seit 1983 gestiegen. Der Index notierte zuletzt bei 64,7 Punkten. Das zeigt eine sehr starke Expansion des Industriesektors an. Die Auftragseingänge erreichten den höchsten Stand seit 2004. Der globale Aktienmarktindex erzielte im Jahresvergleich ebenfalls einen prozentuellen Rekordanstieg.
Die aktuell sehr gute Stimmung der Einkaufsmanager in den USA ist auch durch die Pläne der US-Regierung begründet, die Infrastruktur des Landes durch hohe Investitionen zu verbessern, erklärt dazu die Erste Bank in einer aktuellen Publikation. Dazu gehört die Absicht, Autobahnen zu reparieren, Brücken neu zu bauen oder zu reparieren sowie Häfen, Flughäfen, die Verkehrssysteme und die Stromnetze zu modernisieren. Geplant ist zudem die Fertigung in den USA auszubauen, US-Lieferketten zu sichern und verstärkt Investitionen in Forschung und Entwicklung zu tätigen. Es soll auch Zuschuss- und Anreizprogramme für bundesstaatliche und lokale Regierungen und den privaten Sektor geben, um bis 2030 ein Netzwerk von 500.000 Ladestationen für elektrisch betriebene Fahrzeuge aufzubauen. Um diese Projekte zu finanzieren soll es Steuererhöhungen für Firmen geben. Der US-Körperschaftssteuersatz wird voraussichtlich auf 28% erhöht werden. Das Körperschaftssteueraufkommen als Anteil an der Wirtschaft soll so auf den Durchschnitt vor dem Steuergesetz von 2017 angehoben werden.
Außerdem ist beabsichtigt Steuervergünstigungen für fossile Brennstoffe und umweltverschmutzende Industrien zu beseitigen. Trotz dieser geplanten Steuererhöhungen werden die Unternehmensgewinne in diesem und im nächsten Jahr voraussichtlich weiter wachsen. Der Trend der Gewinnschätzungen ist in den USA gleichzeitig aufwärts gerichtet, so die Erste Bank. Laut KonsensusPrognose werden die Unternehmensgewinne in 2021 um +25,8% steigen. Die Stimmung der Aktieninvestoren ist derzeit sehr positiv. Der AAII-Bullish-Sentiment Indikator ist auf den höchsten Stand seit Jänner 2018 geklettert. Wenn die Stimmung der Investoren ausgeprägt optimistisch ist, kann das als Kontraindikator für eine bevorstehende Marktabschwächung herangezogen werden. Vorerst ist es wahrscheinlich aber nach Einschätzung der Erste Bank noch nicht soweit.
Unser Fazit: Wir hatten in Ausgabe 35-21 in der Rubrik Research-Highlights bereits darauf hingewiesen, dass gute Konjunkturdaten nicht zwingend positiv für Aktien sind. Die dieses Mal in diesem Abschnitt gezeigte Grafik untermauert diese These. Jedenfalls war die Korrelation von US-Auftragseingängen und Weltaktienindex in der Vergangenheit hoch und weil die Auftragseingänge erfahrungsgemäß nicht immer weiter steigen, sondern Auf und Abs zu verzeichnen haben, bergen hohe Auftragseingänge die Gefahr einer Trendumkehr nach unten. Wie die Erste Bank setzen wir aber aktuell darauf, dass diese Trendumkehr noch etwas auf sich warten lässt, da es einfach sehr viele Stimulierungsmaßnahmen gibt.
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