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Inflationserwartungen sind der Realität weit vorausgelaufen

03.04.2021 | Money Mail Nr. 038/2021

Vor allem in den USA sind steigende Anleiherenditen nach wie vor eines der wichtigsten Gesprächsthemen unter den Marktteilnehmern. Zuletzt sah sich der USRentenmarkt dabei nicht nur mit starken Konjunkturdaten konfrontiert, sondern auch mit einem weiteren Millardenschweren Hilfspaket – dieses Mal zur Auffrischung der Infrastruktur.

Die Reflationierungs-Debatte erhielt hierdurch laut Landesbank Baden-Württemberg neue Nahrung und sorgte für einen weiteren Anstieg der Treasury-Renditen und entsprechende Kursverluste. Der Total Return 10- jähriger US-Staatsanleihen rutschte damit weiter ab und notierte am vergangenen Donnerstag verglichen mit dem Stand zum Jahresende bereits mit 6,5% im Minus. Bei den 10-jährigen Bundesanleihen sieht das Bild laut Landesbank Baden-Württemberg zwar noch etwas freundlicher aus, doch auch diese liegen im laufenden Jahr deutlich in der Verlustzone.

Nach Einschätzung der zuständigen Volkswirte ist die Reflationierungs-Spekulation als Haupttreiber des Renditeanstiegs der tatsächlichen Inflationsentwicklung aber schon weit vorausgelaufen. Die Kernrate des Konsumentenpreisindex sei im Februar sogar erneut rückläufig gewesen und liege aktuell bei 1,3%. Die Fed bleibe ebenfalls skeptisch bezüglich eines nachhaltigen Inflationsschubs nach der Coronavirus-Krise, unter anderem weil der USArbeitsmarkt noch eine hohe Unterauslastung aufweise. Überzogene Wetten auf die Inflation würden am USRentenmarkt das Potenzial für eine mittelfristige Erholung bergen, so die Schlussfolgerung in einer aktuellen Publikation.

Unser Fazit: Die dargelegte Argumentationskette deckt sich mit der von uns vertretenen These, wonach es noch lange keine ausgemachte Sache ist, dass die Inflation wirklich nachhaltig so stark anspringt, wie das teilweise vom Markt unterstellt wird. Wir leugnen zwar nicht, dass es einige potenzielle Inflationstreiber gibt, doch es wirken nach wie vor auch einige nennenswerte Deflationstreiber. Auszuschließen ist wegen der sehr komplexen Ausgangslage zwar nichts, momentan können wir uns aber sehr wohl verstellen, dass die Hysterie am Rentenmarkt im weiteren Jahresverlauf nachlässt.

 

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