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Value hat Growth den Rang abgelaufen

23.01.2022 | Money Mail Nr. 009/2022

Das Jahr 2022 hat den Anlegern bereits einige Kurskapriolen beschert. Dabei ging es nicht nur vergleichsweise volatil zu, sondern teilweise auch sehr verlustreich. Wer nur mit dem ATX zu tun hat, ist dabei noch fein raus. Denn der ATX tritt verglichen mit dem Jahresende praktisch nur auf der Stelle. Auch beim Dax ist das Minus mit knapp 2% noch überschaubar. Anders sieht die Sache dagegen beim TecDax aus. Beträgt hier das diesjährige Minus doch 10,6%. Auch der Nasdaq Composite Index hat rund 10% an Wert verloren. Interessant dabei ist, wie große die Differenzen in Sachen Performance auf Branchenebene und bei den Einzelwerten ist. So konnten sich an der Nasdaq Öl- und Gas-Titer bisher behaupten, während selbst Finanzdienstleister auf einem Verlust von mehr als 10% sitzen. Es ist also vieles eine Frage der Perspektive.
Diese These gilt insbesondere auch mit Blick auf das Abschneiden von Anlagestilen. So haben bekanntlich neuerdings Value-Titel die Nase gegenüber Growth-Werten klar vorne. Laut Morgan Stanley ist die 12%ige Outperformance des MSCI Europe Value gegenüber Growth im letzten Monat die drittgrößte Renditedifferenz in den vergangenen 30 Jahren (siehe Grafik in der Ausgabe). Als vielleicht noch bemerkenswerter bezeichnen die Analysten bei dem US-Institut Tatsache, dass wir in diesem 30-Jahres-Zeitraum in keinem Monat eine vergleichbare 12%ige Rallye von Growth gegenüber Value gesehen haben.
Darüber hinaus erreichte der relative 14-Tage-RSI für Value gegenüber Growth vor kurzem einen Wert von 86, was den höchsten Stand seit 16 Jahren und einen höheren Wert als während der TMT-Abschwächung von 2000-2003 darstellt. Die Normalisierung bei den realen Renditen dürfte Value nachhaltig unterstützen, so Morgan Stanley. Auch die mittelfristigen Aussichten für Value-Aktien erscheinen den dortigen Experten angesichts der niedrigen Positionierung, der (noch) sehr breiten Bewertungsstreuung und der Aussicht auf höhere Anleiherenditen nach wie vor attraktiv zu sein. Outperformance von Value gegenüber Growth auf Sicht eines Money die Drittbeste in 30 Jahren

Fazit: Wie von Morgan Stanley skizziert, setzen die Marktteilnehmer derzeit eindeutig auf Value-Aktien und meiden dagegen Growth-Aktien. Das ist ein Trend, der zunächst weiterhin anhalten könnte. Was uns allerdings mehr als das beschäftigt ist die Frage, ob der Gesamtmarkt allgemein noch stärker unter Abgabedruck kommt oder ob sich bald eine Erholung einstellt. Die Antwort darauf hängt auch sehr von der Pandemie ab. Und angesichts der hohen Ansteckungszahlen ist zu befürchten, dass viele Arbeitskräfte zumindest temporär ausfallen, was anhaltenden Inflationsdruck birgt. Und die Angst vor einer hohen Inflation und deswegen steigenden Zinsen ist bekanntlich jener Faktor, der den Anlegern derzeit volkswirtschaftlich gesehen am meisten Sorgen macht. So gesehen könnte es vorerst weiterhin volatil an den Weltbörsen zugehen.

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