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Nagarro: Wir nehmen die Gewinne mit!
15.01.2022 | Money Mail Nr. 006/2022Der IT-Dienstleister Nagarro will 2022 deutlich mehr umsetzen als im vergangenen Jahr, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Erlös solle auf rund 700 Mio. Euro gesteigert werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Mitte Dezember hatte der Vorstand die Prognose für 2021 erneut angehoben auf 535 Mio. Euro. Im laufenden Jahr soll die bereinigte operative Marge bei 14% liegen. Diesen Wert hatte das Management auch für die Profitabilität von 2021 anvisiert. Das liest sich zwar gut, ändert aber nichts daran, dass der Aktienkurs hier zuletzt spürbar unter Druck geraten ist. Von dem noch am 03. Januar markierten Rekordhoch von 211,00 Euro ist die Notiz jedenfalls nach unten hin durchgereicht worden. Dazu ist zweierlei zu sagen: Erstens, dass der Kurs zuvor übertrieben stark nach oben geschossen ist. Zweitens, dass die Bewertungen dadurch sehr hoch sind. So ergibt sich auch jetzt noch basierend auf den Analystenschätzungen für 2022 ein KGV von fast 53.
Weil die Anleger zumindest momentan nicht mehr bereit sind, jeden Preis für Wachstumsaktien zu zahlen, kommt es aufgrund dieses Stimmungswandels bei zuvor stark gestiegenen und hoch bewerteten Werten zu einer Ausverkaufswelle. Wir hatten in Money Mail-Ausgabe 109-21 zu Nagarro noch folgendes geschrieben: „Die Marktakteure sind aber gewillt, für wachstumsstarke Unternehmen wie Nagarro tief in die Tasche zu greifen. Erst wenn sich an dieser Einstellung etwas ändert, ist die Zeit zum Aussteigen gekommen. Aktuell ist der Titel aber weiter gefragt, wie die Rekordkure belegen. Verkaufen würden wir jedenfalls erst bei nachhaltigen charttechnischen Verkaufssignalen.“
Dazu ist es jetzt gekommen und konsequenterweise raten wir hier jetzt rein aus Gründen der Vorsicht zu Gewinnmitnahmen. Uns geht es dabei primär darüber, nicht alle bisher aufgelaufenen Buchgewinne wieder zu verspielen. Denn wie lange bisherige Favoriten wie Nagarro unter Druck stehen werden und wie stark die Verluste ausfallen, lässt sich einfach nicht beantworten. Zwar ist jederzeit auch denkbar, dass sich die Stimmung wieder bessert, es kann aber auch noch sehr viel tiefer gehen. Folglich gehen wir auf Nummer sicher.
Die Nagarro-Aktien sind bekanntlich ein Resultat aus dem Investment in die Aktien von Allgeier (hier überlegen wir noch, ob wir ebenfalls zu Gewinnmitnahmen übergehen oder investiert bleiben), denn für eine Allgeier-Aktie erhielten Anleger im Zuge einer Aufspaltung eine Nagarro-Aktie. Und wie dem Chart zu entnehmen ist, hat dieses Investment auch auf dem aktuellen Niveau letztlich reiche Früchte abgeworfen.
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