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13.12.2018 | mein Geld.plus Nr. 12/2018Der ewige Handelsstreit
Nach dem G20-Gipfel in Buenos Aires dachten Marktteilnehmer, dass Ruhe in den Handelsstreit zwischen China und den USA einkehren würde. Allerdings sorgte die Festnahme der Huawei-Finanzchefin in Kanada für ein Beben an den Märkten. Zwar kommt Meng Wanzhou gegen Kaution frei, der Tochter des Huawei-Gründers droht jedoch die Auslieferung in die USA. Außerdem steht Huawei nicht erst seit der Festnahme von Meng Wanzhou im Fokus.
Das Unternehmen ist das Aushängeschild der chinesischen Wirtschaft. Einige Länder meldeten jedoch Bedenken an, dass ausgerechnet Huawei entscheidend am Ausbau des Mobilfunknetzes der 5. Generation (5G) beteiligt sein sollte. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, seinen Zugang zu den Netzen der eigenen Regierung und damit zu Spionagezwecken zur Verfügung zu stellen.
Brexit-Chaos eingepreist
Eine drohende Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA ist nicht der einzige Risikofaktor für die Kursentwicklung an den Börsen. Noch immer droht Ende März 2019 ein ungeregelter Brexit. Die Abstimmung im britischen Parlament über einen von London mit den anderen 27 EU-Mitgliedern ausgehandelten Kompromiss musste verschoben werden, weil eine Ablehnung drohte. Die damit zusammenhängenden Kämpfe in der britischen Regierung tragen ebenfalls nicht zu einer Beruhigung bei.
Allerdings dürften inzwischen viele der schlimmsten Szenarien eines ungeregelten Brexits eingepreist sein. Zudem ist es nicht so, dass wir ohne einen Austrittsvertrag in die Anarchie abdriften. Der Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU wird dann nach den Regeln der Welthandelsorganisation abgewickelt. Zudem hatten die Behörden viel Zeit, Szenarien durchzuspielen und sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten. Daher sollten sich die negativen Auswirkungen auf die Börsen in Grenzen halten.
Positive Überraschungen
Auch im Streit zwischen Rom und Brüssel über die Schulden Italiens scheinen die beteiligten Politiker nach Möglichkeiten für einen Ausweg aus der verfahrenen Situation zu suchen. Gleichzeitig dürfte uns eine Konjunkturabkühlung ins Haus stehen. Von einer Rezession kann derzeit jedoch nicht die Rede sein. Außerdem kehrte zuletzt die Hoffnung der Marktteilnehmer auf eine etwas lockerere Geldpolitik der Notenbanken zurück.
Die US-Notenbank Fed könnte möglicherweise die für Dezember von Anlegerseite bereits als ausgemacht geltende vierte Leitzinserhöhung in diesem Jahr verschieben.
Eine solch positive Überraschung könnte doch noch für eine Weihnachts-bzw. Jahresendrallye sorgen. Außerdem ist es inzwischen nicht mehr sicher, dass die EZB ihrerseits 2019 die Zinswende einleitet.
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