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Anleger sollten in der Regel nicht gegen die Notenbanken wetten
19.11.2019 | Der Internationale Nr. 24/2019Während es bei den Rohstoffen als Ganzes betrachtet relativ ruhig zugeht (der CRB-Index tendiert seit Mitte Januar letztlich seitwärts), präsentieren sich die Weltbörsen seit geraumer Zeit in einer guten Form. Zuletzt markierten etliche global führende Aktienindizes neue Bestmarken. Warum das so ist, dafür lassen sich mehrere Gründe anführen. Am wichtigsten ist aus unserer Sicht aber der positive Kursimpuls, der aus den wieder auf Expansion geschalteten geldpolitischen Hebeln resultiert.
Diese These untermauert auch Ned Davis Research. Denn der US-Finanzdienstleister hat für die Zeit vom 31. Januar 1960 bis zum 30. September 2019 folgendes errechnet: Wenn das Wachstum bei der überschüssigen Liquidität gemessen an der Geldmenge M2 minus der Industrieproduktion multipliziert mit den Rohstoff-Erzeugerpreisen mehr als 1,5% (aktuell 8,5%) beträgt, ist der S&P 500 Index auf ein Jahr hochgerechnet im Schnitt um 11,85% gestiegen. Bei einer Schrumpfung der Geldmenge um mindestens 5,5% sanken die Notierungen dagegen durchschnittlich um 5,4%.
Aus der Sicht der Analysten bei Ned Davis Research bestätigt das den Spruch „Don´t fight the Fed.“ Eine Einschätzung, der wir uns anschließen. Stimmt man dieser Haltung zu, sind auch die weiteren Aktienmarktaussichten für den Fall als nicht schlecht einzustufen, dass die Volkswirte bei der DZ Bank Recht behalten.
Denn aus deren Sicht sind die Weichen für das kommende Jahr dahingehend gestellt, dass die Zentralbanken insgesamt auch weiterhin expansiv agieren werden.
Anleger haben bei Aktien weiter Nachholbedarf
Allerdings bedeutet das nicht, dass die Weltbörsen nicht jederzeit zwischenzeitlich auch in den Rückwärtsgang schalten können. So hat etwa der deutsche Leitindex Dax zuletzt 6 Mal in Folge Wochengewinne verbucht. Dabei ist eine etwas überkaufte Ausgangslage entstanden. Deren etwaiger Abbau ist eine kurzfristige Gefahr, mittelfristig gestaltet sich die Gesamtsituation aber nach wie vor recht konstruktiv.
Dieses Urteil hat auch damit zu tun, dass trotz des diesjährigen Kursaufschwungs von echter Euphorie unter den Anlegern keine Rede sein kann. Diesen Befund bestätigen die Kapitalflüsse. So gab die Bank of Amerika zum Stand am Ende der Vorwoche die Summe der in diesem Jahr in Cash geflossenen Mitteln mit 553 Mrd. USD an. In Unternehmensanleihen etc. steckten die Investoren 342 Mrd. Dollar und in Staatsanleihen 48 Mrd. Dollar. Aus Aktien sind dagegen 189 Mrd. Dollar abgeflossen. Die in den vergangenen Wochen registrierten Zuflüsse in Aktien haben somit die Abflüsse noch längst nicht wieder wettgemacht. Das heißt, bei weiter steigenden Notierungen kommen die bisher an der Seitenlinie stehenden Anleger immer mehr unter Zugzwang.
Nimmt man die inzwischen spürbar verbesserte Marktbreite als Maßstab, könnte genau dieser Zwang zunehmen. Jedenfalls notieren 63,3% der globalen Märkte wieder über ihrer 200-Tage-Durchschnittslinie, wobei 73,5% eine steigende 200-Tage-Durchschnittslinie aufzuweisen haben.
Diese Konstellation bringt uns dazu, weiter an dem im Musterdepot enthaltenen Stoxx Europe 600 Faktor-Zertifikat (ISIN: DE000VF5PX58, 11,60 Euro) sowie an dem Stoxx Europe 600 Industrial Goods & Services Index Faktor-Zertifikat (ISIN: DE000MC301V1, 12,78 Euro) festzuhalten. Zum Stoxx Europe Industrial Goods & Services konstatieren zum Wochenauftakt beispielsweise die Charttechniker der Commerzbank dank des vollzogenen Vorstoßes auf neue Rekorde ein Investment-Kaufsignal. Es sei jetzt mit einer Fortsetzung der langfristigen Hausse zu rechnen. Dabei beziffert man das daraus resultierende mittelfristige Kurspotential für den zum Redaktionsschluss bei 587,97 Zählern notierenden Kursindex auf 650,00 Punkte.
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