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Der Internationale
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Solange die (Real-)Zinsen niedrig bleiben, sind die gestiegenen Bewertungen kein Problem

25.08.2020 | Der Internationale Nr. 18/2020

An der Wall Street sind führende Aktien-Leitindizes munter dabei, neue Kursrekorde zu markieren. Nach einer Rallye von deutlich mehr als 50% seit März, haben gleichzeitig wegen der Pandemie gesunkene Gewinnerwartungen dazu geführt, dass beim S&P 500 Index das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Ergebnisschätzungen für die nächsten 12 Monate von 18,5 im Februar auf derzeit rund 22,5 gestiegen ist. Auch die Bewertungen des MSCI All Country World Index sind in ähnlicher Weise gestiegen und zwar von 15,5 auf rund 20, wie die UBS vorrechnet. Ob sich dieser Bewertungsanstieg demnächst rächt oder ob es sich dabei vorerst um die neue Normalität handelt, bleibt abzuwarten und kann letztlich nur die Zukunft zeigen. Aktuell gilt es als Beobachter aber einfach festzuhalten, dass es eine enge Korrelation zwischen den Aktienkursen und den Realzinsen gibt. Sehr schön zeigt dieses Zusammenspiel die Grafik rechts unten, die wir einer Publikation der UBS entnommen haben. In ihrem Research-Papier kommt die Schweizer Großbank daher zu dem Schluss, dass der Anstieg des KGVs durch niedrigere Realrenditen gerechtfertigt ist. Um diese These zu untermauern, hat man untersucht, wie sich in der Theorie das geschätzte S&P 500 Index-KGV bei verschiedenen Niveaus der Aktienrisikoprämie und der Zinssätze gestalten sollte. Dem Ergebnis zufolge führt ein Rückgang der Anleiherenditen um etwa 100 Basispunkte, so wie man ihn seit Jahresbeginn registrieren konnte, bei sonst gleichen Rahmendaten zu einem Anstieg des KGVs von 3 bis 7 Punkten. Die Krux dabei ist nun, dass es unter den Anlegern einen Glaubenskrieg darum gibt, ob die Zinsen dauerhaft tief bleiben oder nicht. Auch hier weiß niemand, wie es tatsächlich kommen wird. Aber wir halten es auch hier wie immer ohnehin so, dass wir dem Trend folgen. Das heißt, solange sich keine anderslautenden Signale einstellen, gehen wir davon aus, dass unter Mithilfe der Notenbanken die (Real-)Zinsen niedrig bleiben. Und wenn das mit einer wieder besseren Konjunktur sowie steigenden Gewinnschätzungen einhergeht, dann könnte sich der Kursaufschwung weiter fortsetzen.

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