Zum Hauptinhalt springen
Wir wissen, wie Börse geht.
Austria Börsenbrief
Austria Börsenbrief

Die Weltbörsen stehen vor einer Bewährungsprobe

22.12.2021 | Austria Börsenbrief Nr. 50/2021

Die aufgrund früher oftmals gemachter Erfahrungen erhoffte Jahresendrally hat sich bisher an den Weltbörsen noch nicht eingestellt. Ob es zumindest noch einen kleinen Jahresendspurt gibt, ist offen. Erschwert wird die Aufgabe durch die anhaltenden Probleme beim Kampf gegen die Pandemie sowie durch die sich immer mehr abzeichnende Wende bei der von führenden Notenbanken betriebenen Geldpolitik.

Zum letztgenannten Punkt erinnert die Hessische Landesbank an folgendes: „Lange Zeit waren die üppigen Ankaufprogramme der Zentralbanken ein wichtiger Kurstreiber für Aktien. Daher verwundert es nicht, dass sich manche Marktteilnehmer die Frage stellen, ob es auch ohne diese Liquiditätsspritzen geht, oder der Aktienboom dann wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Die unmittelbaren Kursreaktionen auf die Ankündigungen von Fed und EZB können als Beleg dafür gewertet werden, dass der Kursanstieg der vergangenen Monate auch fundamental untermauert ist. Dennoch macht die mit der Rally einhergegangene markante Bewertungsausweitung den Markt anfällig für Kursrücksetzer.“

Zudem verweisen die Helaba-Autoren darauf, dass Zinserhöhungsphasen in der Vergangenheit langfristig gesehen nicht die beste Zeit für Aktien waren. Das bedeute jedoch nicht, dass Dividendentitel bereits zu Beginn einer Zinserhöhungsphase negativ reagieren. Dies sei meist erst in der Spätphase zu beobachten, wenn die Zinsen deutlich steigen, während die Unternehmensgewinne schon schwächeln. Allein basisbedingt habe das Gewinnwachstum aber bereits nachgelassen. Auch der positive Revisionstrend für die Nettoergebnisse der kommenden 12 Monate sei deutlich abgeflacht. In Fällen wie Deutschland sind außerdem die konjunkturellen Frühindikatoren seit geraumer Zeit rückläufig.

Es liegt ein enges Zusammenspiel zwischen den Kursgewinnen der vergangenen Jahre und den gleichzeitig ebenfalls stark gestiegenen Zentralbankbilanzen nahe(Grafik dazu in der aktuellen Ausgabe). Sollte es sich dabei nicht um einen zufälligen Zusammenhang handeln, stehen die Aktienmärkte im kommenden Jahr vor einer Bewährungsprobe, falls die US-Notenbank ihre Leitzinsen da wie zuletzt angedeutet 3x erhöhen sollte.

Wobei noch hinzukommt, dass selbst bei 3 Zinserhöhungen die Inflation immer noch deutlich höher liegen dürfte, was für einen weiter anhaltenden Zinserhöhungsdruck sprechen würde. Vor diesem Hintergrund sind wir gespannt darauf, ob sich die Bullen, die man in den USA erfahrungsgemäß nie voreilig abschreiben sollte, auch im kommenden Jahr beim Tauziehen mit den Bären um die Vorherrschaft an der Wall Street durchsetzen können.

Interesse geweckt?

Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:

Bestellung

Sollten Sie über einen gültigen Gutscheincode verfügen, können Sie diesen im nächsten Schritt entwerten.
Der Rabattbetrag wird im Warenkorb automatisch vom Gesamtbetrag abgezogen.

Jahresbezug

380,-

Monatsbezug

34,-