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Austria Börsenbrief
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AT&S bewältigt Krise "bravourös"

04.11.2020 | Austria Börsenbrief Nr. 44/2020

AT&S (ISIN AT0000969985 - Euro 18,00) zeigt sich sehr zufrieden mit der Entwicklung im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21. Laut dem am Dienstag vorgelegten Halbjahresbericht habe man eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit dem zweiten Weltkrieg „bislang bravourös bewältigt“ und sowohl Umsatz als auch EBITDA im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Im Berichtshalbjahr (April bis September 2020) wurde der Umsatz um 9,7% auf 538 Mio. Euro ausgeweitet, während das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 10% auf 111 Mio. Euro zulegte. Die EBITDA-Marge verbesserte sich damit von 20,9% auf 22,8%. Ein schwaches Finanzergebnis, das sich von 2,8 Mio. Euro auf -13,0 Mio. Euro verschlechterte (u.a. bedingt durch negative Fremdwährungseffekte von 6,0 Mio. Euro), drückte den Gewinn unter dem Strich um ein Viertel auf 14,7 Mio. Euro nach unten. Der Halbjahresgewinn je Aktie sackte um 32% auf 0,27 Euro ab. Laut AT&S trug der erfolgreiche Produktionsanlauf der erweiterten Kapazitäten in Chongqing I, der die wachsende Nachfrage nach ABF-Substraten bedient, wesentlich zum Umsatzwachstum bei. Positiv habe sich auch das verbreiterte Kunden- und Anwendungsportfolio bei mobilen Endgeräten ausgewirkt, das die Umsatzverschiebungen aufgrund von verzögerten Produktneuanläufen kompensiert habe. Der Bereich Automotive verbuchte im Halbjahr eine geringere Nachfrage, zeigte jedoch zuletzt Verbesserungen. Laut Vorstandschef Andreas Gerstenmayer zeichne sich im besonders hart getroffenen Automobilmarkt eine Bodenbildung ab. Auf Basis der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr zeigt sich Gerstenmayer für die nächsten Monate optimistisch gestimmt, wobei die Geschäftsentwicklung jedoch auch vom weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie, dem Umfang der aufgelegten Konjunkturpakete und geopolitischen Faktoren abhängig sei. Unter der Annahme, dass es aufgrund der Covid-19-Pandemie zu keinen massiven Beeinträchtigungen kommt, erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020/21 eine Umsatzsteigerung von rund 15 Prozent bei einer EBITDA-Marge in der Bandbreite von 20 bis 22 Prozent. Aus unserer Sicht sind die Zahlen beeindruckend, weil AT&S während der Corona-Krise und bei gleichzeitigem umfangreichen Kapazitätsaufbau in China solide Zahlen vorgelegt hat. Allein das zweite Quartal brachte einen Umsatzanstieg von acht Prozent auf 289,9 Mio. Euro sowie einen Zuwachs beim operativen Gewinn (EBIT) von neun Prozent auf 32,6 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erreichte damit in den Monaten Juli bis September 2020 überzeugende 11,3 Prozent. Der Quartalsgewinn lag mit 0,52 (Vorjahresquartal: 0,61 Euro) auf erfreulich hohem Niveau. Ebenfalls erfreulich: Die Mittelfristprognose (Umsatzanstieg auf 2 Mrd. Euro sowie eine EBITDA-Marge von 25 bis 30 Prozent) wurde durch Gerstenmayer einmal mehr bestätigt. Dies belegt das hohe Wachstumspotential von AT&S für die kommenden Jahre, das bisher aus unserer Sicht nicht ausreichend im Aktienkurs reflektiert ist.

Wir stufen diesen Musterdepottitel weiterhin als fundamentalanalytisch unterbewertet ein.

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