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Inverse Zinsstukturkurve mahnt zur Vorsicht
28.08.2019 | Austria Börsenbrief Nr. 34/2019Mitte August ist die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen zumindest zeitweise unter diejenige der 2-jährigen Anleihen gefallen. Das macht viele Marktteilnehmer nervös. Denn eine inverse Zinskurve war historisch gesehen der wohl treffsicherste Indikator einer US-Rezession, wie die Volkswirte bei der Commerzbank erklären. Wie es weiter heißt, hat die US-Notenbank aufgrund dieser Erfahrungen – und aufgrund ihres geringeren Zinssenkungsspielraums – dieses Mal viel sensibler auf eine drohende Inversion reagiert und mit der ersten Zinssenkung nicht erst abgewartet, bis sich eine Konjunkturschwäche zweifelsfrei in den Wirtschaftsdaten niederschlägt. Dies erhöht laut Commerzbank die Chance, dass es gelingt, eine weiche Landung zu bewerkstelligen.
Geht es nach Fed-Chef Powell, dann handelt es sich bei der neuen Zinssenkungsrunde um eine Anpassungsmaßnahme in der Mitte des Konjunkturzyklus. Stimmt diese Annahme, müssten sich die Marktakteure vermutlich nur wenige Sorgen machen. Denn dann dürfte eine Rezession vermieden werden und auch beflügelt vom niedrigen Zinsumfeld könnten die Aktienkurse voraussichtlich bald wieder zulegen. Doch wie fast immer ist unklar, ob diese Rechnung tatsächlich aufgeht. Bei objektiver Betrachtung gibt es jedenfalls etliche Risikofaktoren, die nicht nur die Weltwirtschaft kontrahieren lassen, sondern selbst in den USA zu einem schrumpfenden BIP führen könnten. Obwohl die US-Wirtschaft bis vor kurzem einen ziemlich sattelfesten Eindruck machte, hat auch dort die aus der 10-Jahres/3-Monats-US-Renditekurve abgeleitete Rezessionswahrscheinlichkeit zuletzt deutlich zugenommen.
Dazu muss man wissen, dass das Phänomen einer inversen Renditekurve in den vergangenen Wochen auch in den meisten anderen Industrieländern aufgetreten ist. Für das Nervenkostüm vieler Anleger ist das natürlich wenig förderlich. Denn auch die Volkswirte beim Research-Haus Capital Economics bestätigen, dass in der Vergangenheit eine Umkehrung der US-Zinskurve oft wirtschaftlichen Abschwüngen vorausging. Auch deshalb hätten Fed-Mitarbeiter ein Modell entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, dass sich die US-Wirtschaft auf Sicht von 12 Monaten in einer Rezession befindet. Wie es heißt, hat dieses auf der Steilheit der Zinskurve gemessen an der Rendite der 10-jährigen und der 3-monatigen US-Staatspapiere basierende Modell alle 8 US-Rezessionen seit 1959 richtig vorhergesagt, mit nur einem Fehlalarm im Jahr 1966. Laut dieser Vorgehensweise bewegt sich die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession in 12 Monaten derzeit bei rund 37%. Das stellt den höchsten Wert dar, seit der globalen Finanzkrise.
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