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Finanzmarkt-Krisen führen zu Rezession und nicht umgekehrt
21.08.2019 | Austria Börsenbrief Nr. 33/2019Die Konjunkturzahlen ließen zuletzt vielerorts zu wünschen übrig. Das gilt leider auch für viele wirtschaftliche Frühindikatoren, die im Schnitt und global gesehen längst noch nicht wieder auf eine schnelle Erholung hindeuten. Für viel Verunsicherung unter den Anlegern sorgt dabei eine gemeinhin als negativ interpretierte Entwicklung am US-Anleihemarkt. Denn dort stieg die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihen erstmals seit der Finanzkrise 2007 über jener bei 10-jährigen Staatsanleihen. Diese so genannte inverse Zinsstrukturkurve gilt als ein Vorbote einer Rezession und letzteres als ein Vorzeichen für deutlich fallende Aktienkurse.
Die Analysten beim Analysehaus BCA Research haben sich diesen Sachverhalt näher angesehen und als Ausgangspunkt für ihre Überlegungen dienten ihnen Marktkonstellationen, bei denen der Anleihemarkt über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten besser gelaufen ist als der Aktienmarkt. Das ist historisch betrachtet eher ungewöhnlich, was sich auch daran ablesen lässt, dass es im 21. Jahrhundert erst 3 solche Phasen gab.
Auffällig ist laut BCA Research nun, dass diese Perioden anschließend mit Rezessionen oder mit Beinahe-Rezessionen in Europa zusammenfielen. So gesehen stellt sich die Frage, ob diese Konjunkturabschwächungen verantwortlich waren für die Kurseinbußen. Doch laut den Analysten ist genau das Gegenteil der Fall. So habe im Jahr 2000 eine geplatzte TMT-Blase, im Jahr 2007 Probleme auf dem US-Kreditmarkt und 2011 eine Schuldenkrise in Europa zu Kurseinbrüchen geführt – und daran schlossen sich dann konjunkturelle Schwächeperioden an und nicht umgekehrt. Laut BCA Research ist es deshalb wahrscheinlich, dass erneute Verwerfungen an den Finanzmärkten zu einer Rezession führen. Wobei das angesichts der jüngsten Kursschwäche an vielen Weltbörsen nicht gerade beruhigt, sondern vorerst zu einer gewissen Vorsicht mahnt.
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