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Kurstrend an der Wall Street im Vorfeld entscheidet womöglich wieder über den US-Wahlausgang
01.07.2020 | Austria Börsenbrief Nr. 27/2020Die USA haben wegen staatlichem Missmanagement noch immer mit erheblichen Problemen rund um das Coronavirus zu kämpfen. An der Börse macht sich das aber nach wie vor kaum bemerkbar. Vor allem nicht an der Nasdaq. So knabberte der technologielastige Nasdaq 100 Index zum Redaktionsschluss an dem erst am 23. Juni verbesserten Rekord. Wie immer bei der Beurteilung des internationalen Börsengeschehens ist der damit einhergehende intakte charttechnische Aufwärtstrend für uns ein Grund dafür, auf der Long-Seite am Ball zu bleiben.
Allerdings sind wir gespannt, ob im zweiten Halbjahr die im November anstehende Präsidentschaftswahl nicht vielleicht doch dazu führen wird, dass sich die Marktakteure mit Neupositionierungen zurückhalten. Im Rennen zwischen dem Republikaner Trump und dem Demokraten Biden scheint momentan jedenfalls völlig offen zu sein, wer am Ende gewinnt und die damit verbundene Unsicherheit könnte potenzielle Investoren zunächst an der Seitenlinie verharren lassen.
Womöglich lässt sich der Wahlausgang aber auch schon im Vorfeld erahnen. Als hilfreiches Indiz hat sich dabei in der Vergangenheit der Aktienmarkt erwiesen. Denn wie der Blick zurück zeigt, hat der Aktienmarkt seit 1928 in 87% der Fälle und seit 1984 in allen Fällen den Wahlsieger vorhergesagt. Die Regel ist dabei laut den Analysten von LPL Research ganz einfach. Wenn der S&P 500-Index in den 3 Monaten vor dem Urnengang steigt, gewinnt in der Regel die amtierende (incumbent) Partei, während bei fallenden Kursen zumeist die herausfordernde Partei obsiegt (siehe Grafik). Wir sind deshalb sehr gespannt, was an der Wall Street im zweiten Halbjahr passieren wird.
Weil ansonsten zuletzt nachrichtlich gesehen nicht allzu viel Neues passiert ist, gibt uns das vor dem Beginn der Berichtssaison zum zweiten Quartal die Gelegenheit, auf unsere sechs internationalen Einzelfavoriten einzugehen, die wir in Ausgabe 13/20 in einer ABB-Sonderbeilage unter der Annahme empfohlen haben, dass diese Titel gute Chancen haben dürften, dem Coronavirus letztlich zu trotzen.
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