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Austria Börsenbrief
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Einhell: April und Mai bringen ebenfalls starkes Wachstum

29.06.2022 | Austria Börsenbrief Nr. 26/2022

Einhell (ISIN DE0005654933 - Euro 160,00) hat mit der am Freitag abgehaltenen Hauptversammlung starke Zahlen für die ersten fünf Monate des Geschäftsjahres 2022 bekannt gegeben. So stieg der Konzernumsatz im Zeitraum Jänner bis Mai 2022 auf 480 Mio. Euro (Vorjahr: 383,1 Mio.) und soll im ersten Halbjahr 2022 voraussichtlich 560 Mio. Euro (Vorjahr: 463,4 Mio.) bei einer Vorsteuerrendite von etwa 8,5% (Vorjahr: 8,1%) erreichen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022 geht Vorstandschef Andreas Kroiss weiterhin von einem prognostizierten Umsatz von 1.050 Mio. Euro (Vorjahr: 927,4 Mio.) sowie einer Rendite vor Steuern von ca. 8,5-9,0% (Vorjahr: 8,8%) aus. Werden die Fünfmonatszahlen mit den Daten für das erste Quartal abgeglichen, so ergibt sich, dass die Monate April und Mai ein dynamisches Umsatzplus von 22,4% brachten. Das ist zwar ein nicht mehr ganz so starkes Wachstum wie noch im ersten Quartal (+27,3%), aber immer noch eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die für das erste Halbjahr abgegebene Prognose impliziert für den Monat Juni lediglich stagnierende Umsätze. Auf diese konservative Art wurde schon in den Hauptversammlungen der Vorjahre kommuniziert, wo sich im Nachhinein jeweils herausstellte, dass im Juni dann tatsächlich mehr erreicht wurde.

Wir sehen also die implizite Nullwachstumsprognose für den Juni nicht als Vorboten von Ungemach. Klar ist aber, dass sich das Wachstum aktuell etwas abschwächt. Das wurde so auch in der Hauptversammlung kommuniziert. Die Auftragseingänge sind nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Durch den nachlassenden Nachfragedruck werden künftig die bekannten branchenweiten Lieferkettenprobleme weniger drücken, so dass auch geplant ist, den zuletzt hohen Lagerbestand im Laufe des dritten Quartals wieder etwas herunter zu regeln (bevor dieser im vierten Quartal zur nächsten Gartensaison dann wieder etwas steigen wird.)

Firmenchef Kroiss lieferte wie schon in den letzten Jahren eine sehr starke Hauptversammlungs-Präsentation und stellte eine Vielzahl von Wachstumsprojekten vor. Wichtige Ziele für 2022 bestehen in der weiteren Markenbildung durch Ausweitung der TV-Kampagnen auf 13 Länder, der Weiterentwicklung der Fokusproduktgruppen, dem Start der konzernweiten Einführung von SAP, der Erweiterung des Vertriebsnetzes durch neue Töchter in Kanada, Finnland und Thailand, Verbesserungen im Lieferkettenmanagement mit einer Reduzierung der Lead Times (Dauer von der Einhell-seitigen Bestellung bis zum Eingang der Ware) auf unter acht Wochen sowie im Aufbau einer eigenen Power X-Change-Batteriefertigung in Europa (Fertigungsstart spätestens 2024), um sich künftig noch besser gegenüber Lieferproblemen absichern zu können, die Frachtkosten zu senken sowie von chinesischen Zulieferern strategisch unabhängiger zu werden, letzteres auch durch den Aufbau einer Reihe von Zulieferern beispielsweise in Vietnam und Osteuropa. Bis 2027/2029 will Einhell 2 Mrd. Euro Umsatz generieren und hat dafür die Vision ausgegeben, eine Power X-Change Batterie in jedes Haus mit einem Garten zu bringen (über 70 Millionen verkaufte Power X-Change Batterien in 2027). Kroiss und seine Vorstandskollegen beantworteten auch die von uns und anderen Aktionären eingereichten Fragen umfangreich, so dass das Management erneut einen sehr kompetenten, engagierten und ausgesprochen unternehmerisch denkenden Eindruck hinterließ. Alles in allem bestärken uns die Informationen aus der Hauptversammlung in der Diagnose, dass Einhell ein hervorragend geführtes und agiles Unternehmen ist, in dem noch jede Menge Wachstumspotenzial steckt.

Erreicht Kroiss die für 2027/2029 gesteckten Ziele, was wir dem umtriebigen und durch seine fortgesetzten aggressiven Aktienkäufe gut incentivierten Vorstandschef durchaus zutrauen, so würde Einhell in eine ganz neue Größenordnung hinein wachsen und der Aktienkurs könnte sich ausgehend vom gegenwärtigen Niveau eines noch moderaten Börsenwerts von rund 600 Mio. Euro in den kommenden fünf bis sieben Jahren locker verdreifachen, ohne dann überbewertet zu sein. Aktuell ist die Aktie weiterhin sehr günstig bewertet, denn alleine im 1. Halbjahr dürften knapp 9 Euro Gewinn je Aktie generiert werden. Für das Gesamtjahr 2022 ist auf Basis der Prognose und unter Annahme einer normalisierten Steuerquote von 30% ein Gewinn je Aktie von 17 Euro zu erwarten, womit das aktuelle KGV bei lediglich 9,4 läge. Zwar ist der Titel nicht sonderlich dividendenstark (nach der Hauptversammlung wurden lediglich 2,60 Euro je Aktie ausgeschüttet), aber es bestehen langfristig noch enorme Wachstums- und Wertsteigerungspotenziale, so dass wir Einhell trotz aller aktuell gegebenen makroökonomischen Fragezeichen weiter als klaren Kauf sehen.

 

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