Zum Hauptinhalt springen
Wir wissen, wie Börse geht.
Austria Börsenbrief
Austria Börsenbrief

Die Umschichtungswelle von Anleihen in Aktien rollt

14.04.2021 | Austria Börsenbrief Nr. 15/2021

Der MSCI Weltindex ist weiterhin auf Rekordjagd. Und zwar nicht nur auf Dollar- sondern auch auf Euro-Basis. Dabei finden sich erfreulicherweise durchaus gute Gründe, warum sich die Aufwärtsbewegung mittel- bis langfristig noch weiter fortsetzen könnte. Kurzfristig hängt aber auch einiges davon ab, wie die Börse auf die gerade richtig anlaufende Berichtssaison zum ersten Quartal reagiert. Deutliche Gewinnsteigerungen sind längst eine ausgemachte Sache, entscheidend ist aber, wie die Geschäftsausblicke ausfallen. Abgesehen davon ist es so, dass die Kurse seit März 2020 an den Aktienmärkten extrem stark gestiegen sind. Vor diesem Hintergrund ist jederzeit der Beginn einer temporären Verschnaufpause einzukalkulieren.

Ansonsten ist es zu dem im Hintergrund ablaufenden Marktgeschehen wichtig zu verstehen, dass die Umschichtungen von Anleihen in Aktien in vollem Gange sind. Wie massiv die Bewegungen sind, verdeutlicht die Grafik (die Grafik finden Sie in der aktuellen Ausgabe) aus einer Publikation der Bank of America. Demnach waren die Zuflüsse in Aktien in den vergangenen 5 Monaten mit 576 Mrd. Dollar höher als die Zuflüsse von 452 Mrd. Dollar in den vergangenen 12 Jahren.

Es geht also zur Sache, wobei die Umschichtungen durchaus rational sind, wenn man bedenkt, wie wenig erstklassige Anleihen nach wie vor abwerfen und deren Kurse zuletzt wegen der vielfach unterstellten Gefahr von steigenden Inflationsraten sogar zu fallen begonnen haben.

Trotzdem durften sich viele Marktteilnehmer angesichts der Wucht der Umschichtungen besorgt fragen, ob es sich dabei mit Blick auf die Stimmung rund um Aktien nicht vielleicht um ein Warnsignal handelt. Aus unserer Sicht ist der Siedepunkt aber noch nicht erreicht und dafür sprechen auch die historischen Kapitalflüsse. Denn es ist wichtig zu wissen, dass laut Bank of America seit 2008 in Anleihefonds 2,4 Billionen Dollar geflossen sind. Aktienfonds konnten dagegen in der gleichen Zeit nur rund eine Billion Dollar einsammeln.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch die Analysten bei Julius Bär. Laut der Schweizer Privatbank lohnt es sich angesichts der starken Zuflüsse in Aktien in den letzten Wochen einen Blick auf das langfristige Bild zu werfen. Dazu verweist man auf die abgebildete Grafik, aus der hervorgeht, dass die kumulative Zufluss-Differenz zwischen Anleihen und Aktien seit 2013 schwindelerregende 1.668 Mrd. Dollar beträgt. Wie des Weiteren zu sehen ist, verzeichnen zudem auch Geldmarktfonds erhebliche Zuflüsse. So gesehen harrt im Idealfall noch sehr viel Geld an der Seitenlinie, um irgendwann demnächst noch in Aktien gelenkt zu werden.

Interesse geweckt?

Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:

Bestellung

Sollten Sie über einen gültigen Gutscheincode verfügen, können Sie diesen im nächsten Schritt entwerten.
Der Rabattbetrag wird im Warenkorb automatisch vom Gesamtbetrag abgezogen.

Jahresbezug

380,-

Monatsbezug

34,-